von AJ_Fox
***(Teil 6)***
“Guten Morgen Frau Gries. Ist zufällig Sandra da?“
“Morgen Jo. Ja Moment, ich hol sie gleich“. Ein etwas lautes Rufen konnte man deutlich durch das Telefon hören.
“Hey, Jo? Kaum bist du weg und schon hört man wieder mal nix von dir. Nicht mal ne Sms haste mir geschrieben.“
“Es tut mir Leid. Ich habe das ganz vergessen. Sorry Sanny kommt auch nicht noch mal vor.“
“Na das will ich ja auch mal hoffen. Also erzähl mal. Wie wohnst du, was isst du, was machst du. Will einfach alles wissen.“
Wow so viele Fragen auf einmal. mein neues Zimmer ist einfach super und verdammt groß. Na ja und der Rest halt wie immer. Du bist aber bis jetzt die erste die mich nicht gefragt hat wie meine Zugfahrt war“, fügte Jo lachend hinzu.
„Ja, was gibt’s den da so großartig zu fragen. Du telefonierst grad mit mir also lebst du ja schon mal und gesund klingst du auch, also nehme ich mal an, dass du es recht gut überstanden hast. Und komm was du schon hinter dir hast, da macht dich doch so eine Fahrt noch lange nicht fertig.“
“Stimmt da hast du recht. Sanny ich meld mich ein anderes Mal bei dir. Da können wir dann länger reden. Fahr jetzt mir erstmal was für mein Zimmer besorgen.“
“Ja ist in Ordnung. Ich muss mich auch jetzt fertig machen. Mein Freund holt mich in paar Minuten ab.“
“Richte den Anderen noch einen schönen Gruß von mir aus.“
„Klaro werd ich machen. Bye“
Johanna legte auf, blickte wieder zu Ricarda, die immer noch mit einem verträumten Blick in ihre Richtung sah.
„Na, ist es interessant mich dabei zu beobachten, wie ich telefoniere?“, fragte sie schließlich.
„Ähm na ja ich fand es irgendwie interessant. Mit wem hast du den überhaupt telefoniert?“
„Zuerst mit einer Erzieherin von mir und dann mit einer guten Freundin.“
„Jo bis du schon fertig? Können wir los?“, fragte plötzlich Sandra, die gerade aus ihrem Zimmer bereits in Richtung Ausgang marschierte. Sofort sprang Jo auf, verabschiedete sich noch schnell von Ricarda und folgte zügig Sandra zu ihrem kleinem schwarzen Fiat, der gleich vor dem Haus stand.
„Wo willst du den eigentlich hin?“, fragte Sandra und startete das Auto.
„Also ich kenn mich ja hier nicht aus aber ich bräuchte halt einen Laden wo ich mir Bett, Stuhl, Regal und noch ein paar andere Kleinigkeiten zu einem günstigen Preis besorgen könnte.“
„Alles klar, dann weis ich wo wir hin müssen. Hier in der Nähe kenn ich da was, wo du dir, denk ich mal alles wirklich sehr günstig kaufen kannst.“ Mit diesen Worten machten sich die Beiden auf den Weg und erreichten ihr Ziel nach 20 Minuten.
„So wir sind da. Du kannst ja schon mal rausgehen und dir so einen Einkaufswagen holen. Ich denk mal du wirst einen brauchen und ich park in der Zwischenzeit mein Auto. Ich hoff bloß ich finde überhaupt irgendwo einen Parkplatz. Ist wieder alles total voll hier.“, meckerte Sandra, blickte kurz zu Jo, die ihr entgegen grinste und gerade dabei war aus dem Auto auszusteigen. Wenige Minuten später stand Johanna bereits vor dem Eingang mit dem Einkaufwagen und wartete immer noch auf Sandra, die ihr endlich entgegen kam. „Sorry, dass es so lang gedauert hatte. Wie ich schon vorher befürchtet habe ist hier wieder mal alles total voll. Warte erstmal ab bis wir dann wieder mein Auto suchen dürfen.“ Mit diesen Worten betraten die Beiden endlich den Laden und Jo packte ihren Zettel aus, auf dem alle Dinge aufgeschrieben waren. 2 Stunden später hatte Johanna endlich alles gefunden, worüber Sandra sich insgeheim sehr freute, denn das ganze Suchen, Nachdenken und Rumlaufen im Geschäft mit Jo hatte sie allmählich müde gemacht. „Hast du jetzt alles gefunden?“, fragte sie dennoch zur Sicherheit.
„Ja fast. Ich bin gerade immer noch am Überlegen, was die Wandfarbe angeht.“
„Welche willst du den?“
„Ich hab mir gedacht ich streiche die Fensterwand Terrakotta und die restlichen in einem ganz leichten Vanille Ton.“
„Wow gar nicht mal so eine schlechte Wahl. Also Vanille Farbe haben wir auch zu Hause. Ich wollte schon vor langer Zeit mal den Eingang Streichen aber irgendwie bin ich nie wirklich dazu gekommen und tja nun steht die Farbe in der Abstellkammer. Wenn du willst kannst du sie gerne für dein Zimmer verwenden?!“
„Ja wieso auch nicht. Dann bin ich jetzt fertig und wir könne gehen.“
Nachdem Jo an der Kasse bezahlt hatte, notierte sie noch ihre Adresse zu der die meisten Möbel, welche nicht in den Fiat passten, geliefert werden sollten. Anschließend machten sich die Beiden auf den Weg zu Sandras Auto. „Also ich muss mal als erstes eine rauchen. Dann räumen wir die Sachen in den Kofferraum OK?“, fragte Sandra und zog währenddessen eine Zigarette und ein Feuerzeug aus ihrer Schachtel heraus.
„Rauchst du eigentlich auch?“ Jo zögerte, schaute auf den Boden, murmelte etwas Undeutliches vor sich hin und bekam zum Schluss nicht mehr als ein ’Ja’ heraus. Schweigend nahm Sandra noch eine Zigarette heraus und bot sie Jo an, die sie auch sofort annahm. Nach der kurzen Rauchpause räumten die Beiden die kleinen Dinge in den Fiat und machten sich auf den Weg zu der WG. Dort angekommen sahen sie bereits den Lieferwagen. „Die sind aber schnell“, wunderte sich Jo und stieg aus dem Auto aus. „Sind sie Frau Marks?“, fragte der Lieferant etwas mürrisch
„Ja bin ich“
„Ich bräuchte hier und hier von ihnen eine Unterschrift und es wäre gar nicht mal so verkehrt wenn sie wenigstens auf den Briefkasten ihren Namen irgendwo notieren könnten. Ich bin gerade mehrmals durch diese Gasse gelaufen auf der Suche nach ihrem Namen.“ Fügte der deutlich schlecht gelaunte Mann hinzu und tippte mit einem Kugelschreiben auf die Stellen, wo Johanna Unterschreiben sollte. Anschließend räumte er zügig den Lieferwagen leer und fuhr ohne ein weiteres Wort zu sagen wieder davon. „Was war den das für ein komischer Typ?“, fragte Sandra mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht. „Weis nicht. Vielleicht hatte der ja Pause oder so und musste dann unfreiwillig zu uns fahren? Egal Hauptsache die Sachen sind schon da und ich hab nun eine Beschäftigung und was den Briefkasten angeht, hat er Recht. Ich bräuchte wirklich ein Schild oder so was aber vorher muss ich sowieso noch einigen Papierkram wegen dem erledigen.“ Mit diesen Worten schnappte sich Jo die ersten Verpackten Möbelstücke, die der Lieferant vor dem Eingang hingestellt hatte und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer. Nachdem endlich alles im 1. Stockwerk im Flur abgestellt wurde, klingelte Sandras Handy. „Hey. Ich helfe gerade Jo. Jetzt sofort?. Ja ist OK bin in so 15 Minuten bei dir. Tschau.“ Sie legte auf und blickte zu Johanna. „Du sorry aber Nadine hat gerade angerufen und will dass ich zu ihr komme. Schaffst du es hier alles allein?“
„Kalro. Kannst ruhig gehen.“
„OK, dann sehen wir uns heute Abend.“
„Wart mal kurz. Weist du zufällig wo Ricky hin ist? Wir wollten eigentlich heute Abend noch weg.“
„Wenn sie was verspricht, dann macht sie das auch. Also keine Sorge sie wird schon rechtzeitig kommen und wenn nicht dann ruft sie zu 100% an.“, antwortete Sandra und machte sich auf den Weg zu ihrem Auto.
Als erstes räumte Jo alles aus dem Zimmer raus, beklebte den Parkettfußboden mit einer Schutzfolie und machte ihre Farben auf. Das Strechen von ihrem Zimmer hatte nicht lange gedauert, da Jo in dem Punkt schon genug Erfahrung hatte, durch einen Wochenendjob bei einem Maler. Danach machte sie eine kurze Pause, holte sich einen Aschenbecher aus der Küche und zündete Georgs letzte Kippe an. Nach der Unterbrechung begann sie langsam den neuen Tisch zusammen zu bauen, danach kam das Regal und zum Schluss war ihr neues Bett an der Reihe. Da Jo so sehr vertieft war in ihre Arbeit, bemerkte se gar nicht, dass Ricky schon eine Weile in der Tür stand und Johanna mit einem verträumten Blick zusah. „Du bist aber echt sehr flink.“ Sagte sie dann doch schließlich. Jo schreckte auf. „Oh du bist das. Hab gar nicht bemerkt, dass du schon zurück bist. Stehst du eigentlich schon lange so da?“
„Nein nicht sehr lange. Ach ne, Sandra muss auch immer überall ihr Raucherzeug stehen lassen.“ Mit diesen Worten ging sie zum Fenster um sich den Aschenbecher zu holen, als sie von Jo aufgehalten wurde. „Nein lass den. Der ist von mir. Ich räum das dann selber alles weg.“ Mit einem verwunderten Blick starrte Ricky Jo an und es sah so aus als würde sie es gar nicht glauben wollen, was da Johanna gerade ausgesprochen hatte. „Oh du rauchst? Das wusste ich ja gar nicht. Tut mir Leid, ich dachte bloß, dass..“ wieder wurde sie von Jo unterbrochen. „Ja ich rauche“ nach einer kurzen Schweigepause fuhr sie fort. „..wieder seit ich hier angekommen bin. Was ist eigentlich nu mit Heute noch weggehen?“
„Willst du den noch weggehen. Ich dachte, dass du jetzt bestimmt schon müde bist aber anscheinend hab ich mich geirrt.“
„Dann gehe ich schell duschen und mich fertig machen OK?“, fragte Jo und schraubte inzwischen die letzte Schraube an dem Bett fest. „ja ist gut. Es ist ja erst kurz nach Acht, also haben wir noch ein bisschen Zeit.“, entgegnete ihr Ricarda. Eine Stunde später waren Jo und Ricky bereits auf dem Weg zu einem Club, den Ricky öfters besuchte....
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AJ_Fox. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.