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600 km zum Glück (7)

von AJ_Fox


***(Teil 7)***

Bereits vor dem Eingang zum Club konnte man die Musik hören. Ricky öffnete die Tür hinter der sich einige Meter weiter eine Weitere befand. Davor stand ein ziemlich Muskulöser großer Typ. ’Ein Türsteher’, dachte sich Jo und folgte schweigend Ricarda, die zielgerichtet auf den Typen zuging und ihm zur Begrüßung auf die Wange einen Kuss gab. „Oh hallo Ricky. Dich habe ich ja hier schon seit einer sehr langen Zeit nicht mehr gesehen. Ich glaub das letzte Mal war, als du noch mit deinem Ex zusammen warst, wie hieß er noch gleich?“ bei der Frage grinste er sehr merkwürdig.
„Hi, Ja es ist schon lange her, als ich das letzte Mal hier war“ Ricky seufzte, blickte kurz in dem kleinem Raum umher und fuhr fort ohne die Frage von dem komischen Kerl zu beantworten „Aber nun bin ich ja wieder da.“ Mit diesen Worten legte sie das Eintrittsgeld auf den kleinen Tisch, der neben dem Türsteher stand. Jo machte dasselbe. Sie fühlte sich aber sehr unwohl in der Gegenwart von dem Glatzköpfigen übertrainierten Mann, was Ricky nicht entging. „Tom bekommen wir unsere Stempel noch heute? Wir wollen ja eigentlich da rein und nicht die ganze Nacht hier stehen“
„Oh ja natürlich. Das hätte ich beinahe vergessen.“ Nach einem blick auf den Ausweis, drückte er einen schwarzen Stempel auf Johannas Handrücken und nach einem kurzen zögern auch den selben auf Rickys „Nur damit es klar ist, das ist nur eine Ausnahme, den was du ja sicherlich weist, müsste ich dir den Roten stempeln, da du noch nicht 18 bist und deswegen versprich mir, dass du deine Grenzen nicht überschreiten wirst, OK?“
„Ja ist versprochen und außerdem hab ich ja Jo bei mir“ In dem Moment zog sie Johanna eng an sich ran „Sie wird auf mich aufpassen“ fügte sie anschließend hinzu und zerrte sofort Jo zu der Tür um noch weitere Anweisungen oder lästige Fragen von diesem Tom zu vermeiden. Beim öffnen der Tür wurden die Beiden sofort von der lauten Musik und der Stimmung regelrecht umhüllt, von der sie in dem kleinen Raum nur sehr wenig mitbekommen hatten. Der starke Bass und die besondere Atmosphäre lösten bei Jo ein leichtes Vibrieren aus, welches sich durch ihren ganzen Körper zog. „Ach wie lange war ich schon nicht weggegangen. Verdammt lange her ist das schon. 1 Jahr oder sind es schon 2?!“, fragte sich selber Jo. Es gab einen bestimmten Grund, wieso sie nicht mehr in solche Clubs der Discos ging. In ihrem Viertel war es üblich, dass sich die meisten Mädels sehr hübsch machten. Das hieß 2²cm Stoff für den ganzen Körper und der Abend ist perfekt. Von diesem Motto hielt jedoch Jo eher wenig. Eigentlich absolut gar nichts. Es gab aber auch einen anderen Grund. Vor 2 Jahren starb ein Mitschüler vor Jos Augen in so einem Club. „Jo damit du mir nicht verloren gehst ist es besser, dass ich dich festhalte“ bevor Johanna begreifen konnte was Ricky ihr da eigentlich gerade sagte, da sie wieder mal zu sehr in ihren Gedanken und Erinnerungen versunken war, griff Ricarda nach ihrer Hand und schleppte Jo hinter sich her an den ganzen tanzenden und „party machenden“ Leuten vorbei an die andere Seite des Clubs. „So wie findest du diese Ecke. Ziemlich chillig oder?“
„Ähm ja sieht gut aus, gefällt mir“ entgegnet Jo und schaute sich erst jetzt um. Die „chillige Ecke“ bestand aus einer Couch, einem Tisch, einer Lampe, die aber so gut wie gar nicht leuchtet und einem Aschenbecher auf dem Tisch „Mist jetzt hab ich mir vergessen neue auf dem Weg hierher zu kaufen“ fluchte Jo leise vor sich hin aber anscheinen laut genug, dass Ricarda es ebenfalle mitbekommen hatte. Sie setzte sich hin und zog Johanna ebenfalls mit auf die Couch. „Jo, ich finde dich echt niedlich, also was ich damit meine du bist nett, intelligent, humorvoll und es ist echt total schön mit dir was zu machen und das mein ich echt ernst, obwohl wir uns gerade mal wenige Tage kennen. Tja was mich halt wundert, wieso hast du den wieder angefangen zu rauchen. Du brauchst es doch gar nicht und wenn du schon einmal aufgehört hast und es dir besser geht ohne dem Rauchen, dass hast du mir ja am Weg hierher erzählt, frage ich mich schon die ganze Zeit wieso du mit dem Dreck jetzt wieder anfängst?“
„Hm, ich weis es eigentlich nicht. Vielleicht ist es die Langeweile.“
„An der Langenweile? Also jetzt spinnst du ja vollkommen. Ich dachte vielleicht fühlst du dich bei uns unwohl oder es liegt an dem Unzugsstress aber nur weil es dir langweilig ist, also das ist für mich kein Argument. Das finde ich ehrlich gesagt jetzt mal richtig dumm von dir.“ Beschämt senkte Jo ihren Kopf und fixierte mit ihren Blicken den Boden. „Ach man bin ich dämlich. Wieso hab ich das bloß gerade gesagt. Sie hat recht ich bin dumm und anscheinend hält sie absolut nix vom Rauchen, na ja wer findet es den schon gut.“ Während Jo so da saß und sich in ihren Gedanken über ihre eigene Dummheit ärgerte, ging es in Rickys Kopf ähnlich ab. „Nein ich hab doch wohl gerade nicht wirklich zu Jo gesagt, dass ich sie ’NIEDLICH’ finde. Nein das hab ich nicht gesagt. Doch hab ich! Oh Gott die hält mich ja wohl jetzt für total bescheuert, denn wie hört sich das bloß an NIEDLICH. Das würde ich ja wohl eher zu einem Hund oder einer Katze oder von mir aus zu einem Kuscheltier sagen aber doch nicht zu Jo. Aber Sie ist ja süß und das wiederum würde doch passen. WAS? Nein was denke ich mir doch gerade für einen Scheiß zusammen. Ich muss mich echt zusammenreißen. Die laute Musik bringt wohl all meine Gehirnzellen durcheinander.“
„Oh hallo Ricarda, da bist du mal wieder in meinem Club und kommst nicht mal zu mir rüber und sagst kurz bescheid, dass du wieder unterwegs bist?!“ rief plötzlich eine männliche Stimme und unterbrach die Gedanken von den beiden Mädels. Es war ein etwa 25 jähriger Mann. Gut gekleidet mit gestylten Haaren und man konnte deutlich seinen Parfüm riechen. „Boa also ne halbe Falsche hätte er jetzt nicht unbedingt über sich sprühen müssen“, dachte sich Johanna und betrachtete weiter den stark parfümierten Mann. „Hallo Enrigo.“ Mit diesen Worten stand Ricky auf und umarmten Enrigo und zur Begrüßung gaben sich die Beiden jeweils ein Küsschen. “Natürlich wäre ich jetzt dann zu dir gekommen und hätte dir bescheid gesagt, dass ich hier bin. Wir sind selber erst jetzt gekommen. Ach ja, Enrigo das ist Jo unsere neue Mitbewohnerin und Jo das ist Enrigo, der Besitzer von dem Club hier.“ Mit einem festen Händedruck begrüßte Jo den Besitzer des Clubs. Von dieser ’Küsschen- Begrüßung’ heilt Johanna nicht viel und sie wollte nicht unbedingt durch eine Umarmung mit Enrigo den restlichen Abend nach seinem sehr duftendem Parfüm riechen.
„Also Maus erzähl mal wie geht es dir so. Ich hoffe es ist alles OK bei dir?!“, fragte er anschließend Ricky mit einer etwas besorgten Stimme.
„Ja sicher ist alles in Ordnung. Mit meiner Vergangenheit hab ich schon lange Schluss gemacht. Du weist ja, dass alles wäre nie passiert, wenn ich nicht mit Lukas damals zusammen wäre. Aber jetzt führe ich ein ganz anderes Leben.“
Enrigo lächelte. „Ach Kleine das freut mich echt. Wie sieht es den bei dir gerade mit deiner beruflichen Zukunft aus? Schon was gefunden?“
„Klar ab September fang ich meine Ausbildung zur Krankenschwester an im St. Elisabeth Mayen Krankenhaus.“, antwortete Ricky stolz.
„Mich freut es echt sehr, dass du mal wieder hier bist und ich hoffe doch, dass wir heute noch eine Gelegenheit haben werden um ein bisschen zu reden. Aber jetzt muss ich wieder zurück an die Bar. Wünsche euch Beiden noch einen schönen Abend.“ Mit diesen Worten verschwant Enrigo um die Ecke und kam wieder wenige Minuten später mit zwei Cocktails. „Geht aufs Haus“ sagte er, zwinkerte Jo und Ricky zu und verabschiedete sich erneut.
„Jo, ist alles in Ordnung mit dir? Du wirkst so betrübt. Also wenn ich dich jetzt mit meiner etwas direkten Aussagen vorhin verletzt haben sollte, tut es mir Leid aber ich finde du hast es echt nicht nötig und wenn du dich langweilen solltest, sag mir ruhig bescheid. Das lässt sich sehr schnell ändern.“
„Du hast schon Recht. Es ist dumm von mir. Vor allem weil ich dazu nicht mal einen Grund habe.“ Mit einem tiefen Seufzer lehnte sich Johanna zurück und versank in der schwarzen und weichen Couch.
„Ich reagier nicht ohne Grund so extrem darauf.“ Sagte plötzlich Ricky „Ich erzähl es zwar nicht gerne aber dir vertraue ich bereits so sehr, dass ich der Meinung bin du sollst es auch erfahren.“ Nach einer kurzen Unterbrechung fuhr sie fort. „Bevor ich hierher nach Koblenz umgezogen bin, führte ich ein ganz anderes Leben. Zu der Zeit rauchte ich und es waren nicht nur Zigaretten, Trinken bis zum Punkt, in dem ich nichts mehr wusste, gehörte auch dazu und auch noch andere Dinge auf die ich überhaupt nicht Stolz bin. Na ja an einem Abend war es halt wieder so, dass ich ziemlich weggetreten war und eigentlich sollte mein damaliger Freund Lukas mich nach Hause bringen, der allerdings selber nicht mehr in der Lage war klar zu denken. Mir ist es nicht aufgefallen, wie den auch, ich war zu betrunken und nicht nur das. Auf jeden Fall hatte Lukas und sein bester Freund wohl die sehr intelligente Idee auf der so gut wie gar nicht befahrener Straße ein Rennen zu veranstalten. Aus irgendeinem Grund bremste jedoch der Kumpel von Lukas genau dann, als er uns überholt hatte und blieb quer auf der Straße stehen. Der Rest wurde mir erst im Krankenhaus erzählt, als ich zu mir kam. Der Freund starb sofort, weil er von Lukas Auto, welches genau in die Fahrerseite mit einer sehr hohen Geschwindigkeit rein fuhr, regelrecht zerquetscht wurde. Lukas lag im Koma als ich ihn das letzte Mal sah. Wie es ihm heute geht weis ich nicht. Tja und ich wurde mit einer Alkoholvergiftung, Armbruch und zahlreichen Prellungen ins Krankenhaus eingeliefert. Man könnte sagen ich habe Glück gehabt aber weist du, wenn ich doch bloß nichts getrunken und auch nicht dieses Zeug mit den Anderen geraucht hätte, wäre vielleicht alles ganz anders verlaufen. Ich bin mir sogar sehr sicher, dass alles anders gelaufen wäre. Sandra, Nadine, Enrigo und Tom haben mir geholfen und ohne die Vier hätte ich es nicht geschafft meine Vergangenheit hinter mir zu lassen.“ Es wurde Still Ricky schaute auf eine Kerze, die Enrigo mit den Drinks mitgebracht hatte und anzündete. Jo´s Blick richtete sich ebenfalls auf die kleine Teelichtflamme. „Ich kann dich echt gut verstehen.“ Sagte Jo aber so leise, dass sie den Satz fast flüsterte...



copyright © by AJ_Fox. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Teil 8
Hi.....dankeschön^^ ich versuch die nächsten Teile etwas schneller zu schreiben aber versprechen kann i echt nix...

GreeZ FleX
AJ_Fox - 31.10.2007 20:39
wie immer einfach nur ´genial
sabbel18 - 31.10.2007 19:01

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