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600 km zum Glück (10)

von AJ_Fox


***(Teil 10)***

Dienstag.
„Ach Gott wieso müssen diese blöden Vögel so laut singen. Das ist ja nicht zum aushalten. Wie soll man den bei so einem Lärm schlafen können. Ich werde nie wieder mein Fenster offen lassen. Die sollen doch endlich mal ihren Schnabel halten!“, murmelte Jo vor sich hin und zog sich die Decke über den Kopf, doch der Gesang war dennoch zu hören, der Johanna geweckt hatte. Nach wenigen Minuten deckte Jo sich doch wieder auf, weil es ja sowieso nichts brachte. „Komisch in Berlin habe ich die Viecher nie so laut tswitschern gehört.“ Überlegte sich Jo erneut. Sie lauschte etwas genauer hin. „Hmm das ist ja gar kein Vogelgesang. Hört sich doch mehr nach Christina Stürmer an.“, fügte sie hinzu. Johanna seufzte und schaute kurz zu ihrem Schreibtisch rüber, wo ihre Armbanduhr lag. Jo streckte ihren Arm aus und versuchte die Uhr zu erwischen, doch leider war sie viel zu weit von ihr entfernt. Johanna rutschte etwas weiter ans Bettende und versuchte es erneut. Es klappte wieder nicht, da sie aber viel zu müde und faul war jetzt aufzustehen, versuchte sie es erneut. Wieder ist der Versuch fehlgeschlagen, stattdessen landete Jo unsanft auf dem kühlen Parkettfußbaden, da sie eindeutig zu weit an das Ende vom Bett gerutscht war. Nun war Jo definitiv wach, stand auf und schlenderte langsam ins Bad duschen. Anschließend wieder zurück in ihr Zimmer, anziehen und erneut ins Badezimmer um ihre Haare ein bisschen aufzustylen aber auch das gelang ihr an diesem Morgen nicht wirklich. „Mist die sind einfach viel zu lang um sie irgendwie einigermaßen gut hinzubekommen.“, fluchte Jo, schaute kurz in den Spiegel und wusch die Haare erneut. „Na dieser Tag fängt ja schon mal super an“, jammerte Jo. „Aber ich muss trotzdem unbedingt zum Friseur und zwar heute noch“ Mit diesen Worten ging Johanna runter in die Küche. Die Tür war offen und sie blieb dort stehen und schaute Ricky zu, die ganz vertieft mit Christina Stürmen mitsang, zumindest an den Stellen wo sie den Text kannte. Dabei hielt Ricarda in ihrer Hand einen Kochlöffel den sie als ihr Mikrofon verwendete. Jo konnte sich einfach ein lächeln nicht verkneifen, den es war sehr lustig Ricky dabei zu beobachten, wie sie durch die ganze Küche hüpfte und sehr leidenschaftlich mitsang, bis sie Johanna in der Tür bemerkte. Sofort blieb sie stehen legte den Löffel wieder auf den Tisch und schaute etwas verlegen zu Johanna rüber. „Oh du bist ja schon wach. Habe ich dich etwas mit meinem Geschrei wach gemacht?“, fragte sie.
„Nein es waren die Vögel“, erwiderte Johanna gelassen und reagierte nicht auf den verwirrten Blick von Ricky.
„Aha. So laut sind die doch gar nicht. Na ja egal daran wirst du dich schon gewöhnen. Hast du Hunger ich habe schon hier ein bisschen gekocht. Spiegelei. Magst du?“ Jo warf einen kurzen Blick auf den Herd. „Was ist den noch alles drin? Weil ich sehe da keine Eier mehr, nur viel Grünzeug und so?!“
„Ach da ist nur ein bisschen Gemüse drin, Champignons und Gewürze. Schmeckt aber echt toll. Haben zumindest alle Personen bis jetzt gesagt, die diese Kreation probiert haben.“, sagte Ricarda ganz stolz.
„Leben die Leute auch alle noch?“, feixte Jo.
„Wenn dir es nicht gefällt, esse ich es eben. Da mach ich mir mal die Mühe und will dich so zusagen überraschen und du stellst meine Kochkünste in Frage?“
„Nein auf keinen Fall. Klar will ich deine ‚Kreation’ probieren.“, entgegnete Jo Ricky schnell.
Das ungewöhnliche Frühstück war tatsächlich sehr gut, wovon Johanna am Anfang nicht sehr überzeugt war. Anschließend machte sich Jo eine Tasse Kaffee, obwohl sie bereits total wach war.
„Ricky, kannst du mir vielleicht sagen, wo ich hier einen guten Friseur finde?“
„Wieso fragst du denn?“
„Na wieso wohl, weil ich mir natürlich die Haare schneiden lassen will. Die sind wieder zu lang.“
„Zu lang? Also bitte deine 10cm Am Kopf sind doch nicht zu lang.“, lachte Ricarda
„Doch sind die ich kann sie mir nicht mehr mit Gel gut aufstellen. Die knicken dann immer um und das bedeutet, dass sie eindeutig zu lang sind.“, entgegnete Jo ganz ernst.
„O.K, O.K. Du hast Recht. Ich könnte mir dich mit langen Haaren gar nicht vorstellen. Johanna Marks mit langen Haaren. Ne das würde nicht gut aussehen. So gefällst du mir auf jeden Fall besser.“ Gab Ricarda lachend zur Antwort und fuhr fort. „Nicht weit von hier ist ein echt guter Friseur. Mit dem Kerl kann man echt gut reden und er ist immer voll gut drauf. Ich glaube sogar, dass er Schwul ist, bin mir da aber nicht sicher.“, kicherte Ricarda.
„Kannst du mir den Weg erklären oder willst du gleich mitkommen?“, fragte Johanna
„Ich komme mit. Hab sowieso nichts zu tun.“ Gesagt, getan. Eine halbe Stunde später stand Jo und Ricarda bereits vor dem Frisiersalon.
„Oh wen sehe ich denn da? Ricarda Schätzchen was kann ich den für dich tun? Willst du deinen wunderschönen Locken vielleicht eine neue Farbe verleihen? Oder einen ausgeflippten Haarschnitt? Sag mir was du willst und du bekommst es!“
„Hallo Anton heute will ich eigentlich gar nichts. Es passt noch alles aber die junge Dame neben mir bräuchte ganz dringend einen Haarschnitt.“, erwiderte Ricky und schaute dabei auf Jo.
„O.K. mache ich liebend gern.“ Anton deutete auf einen freien Platz, auf welchen Johanna sich sofort niederließ.
„Ricky, wenn du willst kannst du dir ja einen Kaffe oder Tee oder was anderes machen, wo alles steht weist du ja. So und nun zu dir. Wie heißt du den?“, fragte Anton und betrachtete währenddessen aufmerksam Jo´s Kopf.
„Jo“
„Na gut Jo was hättest du denn gern?“
„Auf jeden Fall müssen die Spitzen bisschen kürzer werden.“
„Gut. Was hältst du von blonden Spitzen?“ Johanna blickte etwas skeptisch in den Spiegel.
„Vertrau mir. Es wird fantastisch aussehen.“ Nun mischte sich auch Ricky in das Gespräch ein, die gerade mit einem Glas Ice Tea sich neben Jo hinsetzte.
„Ich bin mir auch sicher, dass es gut aussehen wird. Jo du kannst DIESEM Friseur definitiv vertrauen.“
„Gut, wenn du es sagst, glaub ich es.“, sagte Jo und beobachtete gespannt im Spiegel, wie Anton seine Arbeit begann.
„Anton stopp! Warte mal einen Augenblick.“, rief Ricky, rannte in den hinteren bereich des Ladens, holte ein großes Tuch und befestigte es anschließend genau vor Jo über den ganzen Spiegel.
„Ähm was wird den das jetzt?“, fragte Johanna
„Du darfst es erst sehen, wenn Anton fertig ist.“
„Aja, wie du meinst. Da bin ich ja mal gespannt was da raus kommen wird.“
„Nur Gutes“, grinste Ricarda.
Nach einer halben Stunde hatte Jo schon ihren neuen Haarschnitt und nun färbte Anton ihre Spitzen mit zwei verschiedenen Blondtönen. Nebenbei unterhielt er sich mit Ricarda über alle möglichen Themen. Jo gefiel Anton irgendwie. Wie Ricky schon sagte, war er die ganze Zeit sehr gut drauf, lachte viel und erzählte Geschichten aus seinem Leben. Er war auch gut angezogen. Sein Style war irgendwie außergewöhnlich, nicht zu einfach oder zu übertrieben. Es passte einfach zu ihm. Auch das restliche Erscheinungsbild war nahe zu perfekt. ’Hmm bestimmt himmeln ihn viel Frauen an. So gut wie der aussieht kann er doch gar nicht Schwul sein und alt ist er auch nicht, hatte ja erst seinen 28sten Geburtstag gefeiert. Ob Ricky ihn auch toll findet?’, fragte sich Jo.
„Sag mal Ricky Maus wie sieht es den so bei dir in der Liebe aus? Schon jemanden gefunden?“, fragte Anton und grinste dabei bis über beide Ohren. Ricarda wurde sofort purpurrot, schaute etwas unsicher umher, antwortete jedoch nicht.
„Aha ich sehe schon. Da habe ich wohl mit dieser Frage genau ins Schwarze getroffen!“, schmunzelte Anton.
„Wohl eher ins Rote“, murmelte Johanna vor sich hin. Bei dieser Bemerkung von Jo wurde Ricky noch roter und stammelte leise unverständliches zeug vor sich hin.
„Na sei doch nicht so nervös. Ich werde es ja wohl kaum dem Glücklichen erzählen können. Weis er den schon von seinem Glück überhaupt?“
„Na ja ….nein … s“ gerade noch rechtzeitig brach Ricky ihren Satz ab und atmete tief ein ’Ricky nur nicht aufregen. Sie weis ja nicht, dass ich sie meine, also kein Grund zur Panik’, beruhigte sie sich selbst in Gedanken und fuhr fort „…Er weis es nicht und wird es wahrscheinlich auch nie erfahren“
„Wieso nicht?“ Anton blieb hartnäckig und wollte wie es aussah jedes einzelne Detail von Ricarda erfahren. Dabei schaute er immer wieder zu ihr rüber und bemerkte wie Ricky ab und zu, zu Johann sehr unsicher und voller Verlegenheit schaute. Jo bekam davon nicht viel mit. Der Spiegel war abgedeckt und Anton drehte ihren Stuhl um 45° nach links so, dass sie Ricarda nun gar nicht mehr sehen konnte.
„Bist du dir da sicher? Es gibt immer wieder Wunder. Man muss nur daran glauben.“, erwiderte Anton gelassen.
„Nein Anton. Ich denke nicht, dass es bei mir ein Wunder geben könnte“ Jo hörte genau Ricky zu und frage sich währenddessen, wieso sie ihr das eigentlich noch nicht erzählt hatte, denn anschienend hatte Ricky Liebeskummer und es ging ihr wohl nicht besonders gut, wenn man dieses Thema ansprach.
„Ja ja, die Liebe ist eine komplizierte Sache. Ich erinnere mich noch genau an meinen ersten Freund, den ich mit nach Hause brachte. Mein Vater hätte ihn fast mit einem Baseballschläger verprügelt als er uns beim Küssen erwischte.“, sagte Anton ganz ruhig.
„Wie du stehst auf Männer?“ wunderte sich Ricky. Auch wen sie es sie schon dachte, wundere es sie gewaltig, dass Anton so einfach davon sprach.
„Ach komm als würde es sich absolut keiner denken. Außerdem was ist schon dabei. schwul, lesbisch, bi oder hetero ist doch schnuppe, Hauptsache die Gefühle sind echt.“, gab Anton achselzuckend zur Antwort.
„So Jo jetzt musst du 15-20 Minuten warten“ fügte er hinzu. Ricarda wunderte sich sehr, wieso Anton ausgerechnet auf dieses Thema kam. Ahnte er etwa schon, dass sie sich sehr von Jo angezogen fühlte? Ober konnte man es ihr ansehen? Haben vielleicht ihre Blicke zu Johanna sie verraten? Fragen über Fragen spukten in Ricardas Kopf herum. Nach 20 Minuten und einem erneutem Haare waschen an diesem Tag, war Jo´s neue Frisur fertig. Fast.
„Warte mal. So werde ich dich auf keinen Fall hier rausschicken. Wenn du schon einen neune Look hast, dann muss es auch perfekt gestylt sein.“, sprach Anton und griff zu einigen verschiedenen Tuben und suchte eine raus.
„So das sieht nun schon um einiges besser aus. Perfekt!“ ganz stolz betrachtet der Friseur noch einmal Jo von jeder Seite und nickte zum Schluss zufrieden.
„Ricky ich glaube du kannst jetzt das Tuch wegmachen.“ Ricky nickte und zog vorsichtig das Tuch weg. Johanna starrte Fassungslos in den Spiegel. „Bin ich das wirklich?“ murmelte sie leise vor sich hin. „Wow, das sieht echt verdammt gut aus. Respekt. Ich bin begeistert.“
„Tja ich habe auch mein bestes gegeben.“, erwiderte Anton ganz cool. Nach mehreren Blicken in den Spiegel war sich Jo nu endgültig sicher, dass es genial aussah. Nie hätte sie gedacht, dass nur ein bisschen blonde Farbe in ihren Braunen Haaren so einen Effekt auslösen könnten. Alle drei gingen zum Eingang, Jo zahlte und begab sich schon nach draußen, während Ricky von Anton aufgehalten wurde.
„Die ist echt ne süße was? Wen du zu lange überlegst, ist sie bald vergeben und bei diesem Haarschnitt, ui da bleibt dir überhaupt nicht mehr viel zeit übrig“, flüsterte Anton Ricky ins Ohr und tippte dabei mit dem Zeigefinger auf seine Armbanduhr.
„Wie? Aber ich kann…woher…ich habe doch…“, stotterte Ricarda vor sich hin
„Reg dich nicht so auf. Ich schweige wie ein Grab und falls du mal reden willst, weis du ja wo du mich findest. So und nun los schnapp sie dir süße.“ Anton gab Ricky einen leichten schubs in Richtung Ausgang.
„Aber woher weis ich, dass sie das selbe fühlt?“, fragte Ricky verzweifelt, bevor sie die Eingangstür aufmachte.
„Das wirst du schon merken, wann der richtige Zeitpunkt ist um es raus zu finden“
Mit tausenden von Fragen verlies Ricarda den Friseursalon. Wie hatte Anton es bloß gemerkt? Konnte man ihr wirklich so leicht ansehen, dass sie dabei war sich in Jo zu verlieben? Oder hatte sie sich bereits verliebt? ‚Nein, so ein Unsinn, Ich verlieb mich nicht in Mädchen’, dachte sie sich, doch immer wieder lies sich Ricky dabei ertappen, wie sie Jo anstarrte. Ihren Körper, ihre Stimme ihre ganze Art fand Ricarda irgendwie faszinierend und das, obwohl sie sich doch erst seit einigen Tagen kannten. Wie sollte es nun weitergehen? Ist das nur vorübergehend oder könnt es noch schlimmer werden? Den ganzen Weg schwieg Jo, denn sie wollte Ricarda nicht noch mehr auf die Nerven gehen, als es schon Anton gemacht hatte. Unterdessen plagten Ricky diesen vielen Fragen, für die sie immer wieder sich irgendwelche Ausreden einfallen lies. Zum Schluss musste Ricky sich dennoch eingestehen, dass sie nicht nur Freundschaftliche Gefühle für Jo empfand...



copyright © by AJ_Fox. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


wow
bitte ganz shcnell weiterschreiben,des ist so großartig geschriebe und sooo einfühlsam,echt zum mitfiebern
Kuschellesbe21 - 30.12.2007 16:49
Schöne Geschichte!
Kampfratte-nici - 23.12.2007 14:14
einfühlsam!!
streetskater - 22.12.2007 23:59

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