Um LESARION optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern verwenden wir zur Auswertung Cookies. Mehr Informationen über Cookies findest du in unseren Datenschutzbestimmungen. Wenn du LESARION nutzst erklärst du dich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.




Stories » Detail

600 km zum Glück (17)

von AJ_Fox


***(Teil 17)***

Auf dem Weg in die Stadt verabschiedete sich Michi von der Truppe, da er nicht mit in die Stadt gehen konnte. Ricarda war sichtlich traurig deswegen. Mit einem Kuss verabschiedete sie sich von ihm und holte schließlich die Anderen ein. Der Abend verlief super. Jeder hatte seinen Spaß. Jo dachte ausnahmsweise mal nicht an Ricky und Laura, die ihr das Laben schwer machten. Nein, sie genoss es einfach ihre Freunde bei ihr zu haben und so wie in alten Zeiten gemeinsam einen tollen Abend verbringen.
Am nächsten Tag stand Ricky als erste auf und tapste noch total müde in Richtung Bad. Auf dem Weg blickte sie kurz durch die offene Tür in Johanns Zimmer. Die Decken von Marcel und Georg lagen halb auf dem Boden. Sanny lag eng an Jo gekuschelt. Bei diesem Anblick musste Ricky unwillkürlich lächeln. Ricarda überlegte was wäre, wenn sie an stelle von Sanny in Johanns Bett liegen würde. Wie es sich wohl anfühlte in Johanns Armen einzuschlafen und wieder aufzuwachen und ob sie jemals die Gelegenheit dies raus zu finden bekommen würde?
Als endlich die Anderen wach waren, versammelten sich alle nach und nach zum Frühstück in der Küche. Als letztes kam Sanny und fragte sofort nach einer Aspirintablette.
„Ich kann es einfach nicht fassen, dass ich 1. Tatsächlich an meinem 18. Geburtstag Flaschendrehen und Tabu gespielt habe und
2. kann ich mich nicht daran erinnern so viel getrunken zu haben.“, jammerte sie. Georg schaute kurz in die Ecke, wo ein ganzer Haufen leerer Flaschen deponiert war.
„Also ich weis ja nicht ob Sanny allein das alles getrunken hat aber man könnte bestimmt mit dem Pfand von diesen Flaschen reich werden.“, grinste er.
„Ja vielleicht aber vorher würde man einen Muskelkater vom Schleppen bekommen.“, erwiderte Marcel und machte einen Schluck von seinem Kaffee.
Nach dem Frühstück halfen alle beim Aufräumen mit und anschließend packten Sanny, Georg und Marcel ihre Sachen, denn in wenigen Stunden würde ihr Zug gehen.
Alle WG Bewohnerinnen begleiteten die Gäste gemeinsam zum Bahnhof. Johanna verabschiedete sich von allen und wechselte noch die letzten Worte mit Sanny, bevor sie in den Zug stieg. Jo tat der Abschied weh, denn die Tage waren wirklich toll gewesen. Es war eine Abwechslung von dem normalen Alltag und nun würde der reguläre Ablauf wiederkehren.
In den nächsten Wochen beschäftigte Johanna jedoch ein viel größeres Problem als die Einsamkeit und zwar Laura. Von Tag zu Tag wurde es für Jo unerträglicher. Auf der einen Seite weil Jo andauernd an Ricky denken musste und ihr kam es sogar manchmal vor als würde Ricarda sie provozieren. Mit ihrem Kleidungsstil zu Hause oder bei DVD Abenden, wenn sie ganz nah an Jo rankuschelte, sodass Johanna nur wenig vom Film mitbekommen konnte, weil sie zu sehr mit Rickys Anwesenheit abgelenkt wurde. Auf der anderen Seite war es Laura, die immer so launisch, zickig und manchmal sogar nervig war. Jo fragte sich oft ob es vielleicht an ihr lag, ob sie sich selber falsch verhielt, doch sie konnte nie eine Antwort auf diese Frage finden. An einem Wochenende, als Jo wieder mit Mike unterwegs war, entwickelte sich ein Gespräch zwischen ihnen. Johanna erfuhr, dass Mike an dem Abend in der Stadt mit Sanny die Handynummern getauscht hatte und nun sie in Kontakt waren. Er erzählte auch, dass sie sich gegenseitig E-Mails schrieben und ab und zu telefonierten.
„Ich finde Sanny echt toll. Sie ist witzig und süß aber die Entfernung“ Mike seufzte.
„Tja Mike, man weis nie, wo die Liebe hinfällt. Bei so was spielt dann auch die Entfernung keine Rolle mehr.“
„Oh, da irrst du dich aber Jo. Wie soll ich es zulassen dass Gefühle entstehen, wenn SIE so weit weg ist und wir uns wahrscheinlich nie mehr sehen werden?!“
„Und woher wiest du, dass da nicht schon längst Gefühle entstanden sind?“, fragte Johanna und schaute dabei Mike direkt in die Augen.
„Hmm, ich weis nicht.“, entgegnete er leise. Eine Weile sagte keiner mehr etwas, bis Jo das Thema änderte.
„Gibt’s bei dir eigentlich noch was Neues?“
Mike überlegte kurz. „Ja, Laura macht jetzt voll Terror zu Hause. Sie quetscht mich nach jedem Treffen mit dir aus und will andauernd wissen ob du mir etwas Wichtiges erzählt hast.“, gab Mike etwas genervt zur Antwort. Jo seufzte.
„Ich habe mit ihr so oft schon darüber geredet und immer wieder kommt das gleiche dabei raus. Jetzt ist es schon ende November. Einen ganzen Monat habe ich ihr versucht verständlich zu machen, dass sie sich weder Sorgen mache muss, noch jede frei Minute meinen Bodyguard spielen braucht. Mike, mach ich vielleicht etwas falsch?“, fragte Jo verzweifelt.
„Nein. Ich denke es liegt nur an Laura. Ihr war noch nie eine Freundin so wichtig wie du. Ich kann mir vorstellen, dass sie sich Pläne für die Zukunft macht und das mit dir zusammen.“ Bei diesem Satz musste Jo schlucken.
„Ich will dir aber noch was sagen Jo. Mach dich nicht unglücklich indem du vorgibst eine tolle Beziehung zu führen. Ich merk es doch, dass du dir über etwas den Kopf zerbrichst und deine Gefühle bei einer anderen Person sind. Vielleicht wird es Zeit einen Schlussstrich zu ziehen.“ Mit dieser Aussage traf Mike genau ins Schwarze.
In der nächsten Woche zog sich Jo zurück und überlegte, wie sie es Laura am besten übermitteln konnte. Sie wollte auf keinen Fall zu grob wirken oder Laura mehr als nötig verletzen aber es war an der Zeit, wie Mike es schon sagte, einen Schlussstrich zu ziehen.
Langsam ging Johann zu Laura. Den Weg kannte sie schon in- und auswendig. Es dauerte jedoch an diesem Tag mehr als eine halbe Stunde bis Jo tatsächlich bei Lauras Haus ankam. Sie klingelte. Nach wenigen Sekunden hörte Jo Schritte und Laura öffnete ihr die Tür und bat sie sofort herein. Johanna versuchte sich nichts anmerken zu lassen, als sie Laura in ihr Zimmer folgte. Doch es kam alles ganz anders. Mitten im Raum blieb Laura mit dem Rücken zu Jo stehen.
„Mach es bitte kurz“, hörte Jo Laura sagen. Total verwirrt stotterte sie etwas Unverständliches vor sich hin.
„Jo“, reif Laura lauter als sie es vorhatte und drehte sich zu Johanna um. „Für wie dumm hältst du mich eigentlich? Denkst du etwa ich merke nicht, dass du dich von mir immer mehr und mehr distanzierst?“ Sie atmete tief ein und wischte kurz eine Träne von der Wange.
„Ich weis genau was du vorhast. Also mach es bitte kurz. Du musst keine Reden halten.“ Johanna starrte Laura sprachlos an. All die Wörter und Sätze, die Jo sich die ganze Woche zusammengelegt hatte, waren plötzlich aus dem Kopf verschwunden.
„Es liegt nicht an dir.“, sagte Jo mit leiser Stimme und senkte ihren Kopf zu Boden.
„Das ist nicht wahr Jo. Nur ich bin daran schuld. Ich allein habe dich aus meinen Armen vertreiben.“, protestierte Laura.
„Du weist gar nicht welche Anziehungskraft du auf andere Frauen hast. Jeden Tag muss ich mir anhören, wie süß du doch bist und wenn du nicht an mich vergeben wärst würden sie dich sofort kennen lernen wollen und vieles mehr. Ich hatte Angst Jo. Angst dich an Jemanden zu verlieren. Mein Benehmen hat jedoch alles nur noch schlimmer gemacht. Bitte, gib mir noch eine Chance.“, fügte sie hinzu und schaute zu Jo.
„Ich kann nicht.“, lautete Johannas Antwort.
„Wieso nicht. Ich werde mich ändern Jo.“
„Es spiel keine Rolle, ob du dich änderst oder nicht. Es sind die Gefühle Laura. Gefühle die ich für eine andere Person empfinde. Es ist auch egal, ob diese Gefühle erwidert werden oder nicht. Punkt ist, dass ich dich nie so lieben könnte, wie es eine andere Frau an meiner Stelle tun kann.“, erklärte Johann und versuchte dabei so gut wie möglich Lauras Blicke zu vermeiden.
„Ich verstehe. Dann hat es wohl wenig Sinn es erneut zu versuchen.“ Stellte mit Enttäuschung Laura fest.
„Ja, das denke ich auch.“
„Dann ist es wohl auch das Beste, wenn du jetzt gehst.“, erwiderte Laura plötzlich ganz kühl.
Johanna dreht sie um und verließ das Zimmer. Ein großes Chaos herrschte in ihrem Kopf, denn bis jetzt hatte sie noch nie so eine Situation. Es war seltsam. Jo war irgendwie erleichtert, da nun eine große Last verschwunden war, doch es machte sie auch traurig, dass sie um diesen Druck loszuwerden, eine Person verletzen musste. Beim verlassen des Hauses sah sie Mike, der in der Tür von seinem Zimmer stand. Er warf ihr nur einen kurzen Blick zu. Einen Blick der deutlich aussagte, dass sie die richtige Entscheidung getroffen hatte.
In der WG erwähnte Johanna nichts über dieses Ereignis. Sie zog sich für die kommende Woche erneut zurück, vertiefte sich in ihre Lernbücher, hörte Musik beschäftigte sich mit ihrem Laptop, den sie sich erst vor wenigen Tagen gekauft hatte. Johanna machte alles Mögliche um bloß Ricky nicht über den Weg zu laufen und falls sich dies nicht verhindern lies, war das Gespräch zwischen ihnen meist nur von kurzer Dauer. Nein Johanna machte sich auch keine Hoffnungen, dass sich mit Ricarda etwas entwickeln könnte. Jo wollte eigentlich eher das Gegenteil in dem Moment. Alles verwirrte sie. Jeder Tag war aufs Neue eine Herausforderung, denn manchmal war Ricky so nah bei ihr, wie noch nie, man könnte meinen, dass Ricky Jo begehrte, sich nach ihr sehnte, doch genau so plötzlich wie diese Momente kamen, gingen diese auch, vor allem wen Michi in Ricardas Nähe auftauchte. Der schöne Augenblick war damit zerstört. Inzwischen verspürte Johanna einen leichten Hass gegen ihn, denn er machte alles kaputt. Nur seinetwegen wurde Ricky wieder so cool, gefühllos und sehr distanziert gegenüber Jo. Er war es auch, der Ricky berühren durfte, sei es in der Gegenwart von Johanna oder in Ricardas Zimmer. Auch, wenn Jo es nicht sah, hörte sie an manchen Tagen mehr als ihr lieb war, jedoch wuchs mit jedem solchen Tag nicht nur Johannas Hass gegen Michael, sondern auch das Verlangen nach Ricarda. Sie wollte SIE haben, ganz für sich allein. Sie wollt SIE berühren, nur sie. Allein sie sollte Ricky zum Höhepunkt bringen und Ricarda sollte nur dann vor Lust schreien, wenn Jo anwesend war.
Es war die Woche vor Weihnachten, als alle gemeinsam in der Küche beim Essen waren. Inzwischen schien es schon nahezu eine Gewohnheit geworden zu sein, dass mindestens einmal am Tag man wenige Minuten gemeinsam verbrachte. Sandra und Nadine verkrochen sich den ganzen Vormittag in Sandras Zimmer, was sie gemacht hatten, interessierte Jo nur wenig. Ricky war irgendwo unterwegs gewesen, wahrscheinlich bei Michi, wobei Jo den schon seit einigen Tagen nicht mehr in der WG sah. ‚Ob das etwas zu bedeuten hat?’, überlegte sie sich.
An dem Abend schnitt Sandra ein Thema an, bei dem nicht jeder im Haus ein Wörtchen übrig hatte.
„Nadine und ich sind in den kommenden zwei Wochen nicht hier. Wir fahren zu Nadines Eltern und über die Feiertage kommen meine dann auch zu ihren. Also falls ihr Feiern wollt, könnt ihr das gern machen, solange es im Rahmen des zivilisierten Verhalten bleibt.“, verkündete sie und schaute in die Runde, wobei die Runde nur aus Ricky und Jo bestand.
„Also ich werde nichts Feiern, denn ich fahre am ende der Woche zu meinen Eltern. Die werden zwar erst kurz vorm Silvester aus ihrem sonnigen Italien zurückkehren aber die ersten Feiertage verbringe sowieso ich bei meinen Großeltern.“, entgegnete Ricky. Nun richteten sich alle Blicke auf Johanna, die inzwischen mit einem finsteren Blick am Tisch saß.
„Was machst du den so Jo?“, fragte nun Sandra und sprengte damit dem Rahmen, der Jo´s Gefühle gerade noch beisammen hielt.
„Nichts“, murmelte sie kaum verständlich.
„Entschuldigt, ich esse oben zu Ende.“, fügte sie hinzu und verschwand sofort in der Tür. Es dauerte einige Minuten, bis bei Ricky endlich der Groschen gefallen war. Sie stellte ihr Essen bei Seite, da ihr nun ebenfalls der Appetit vergangen war und ging nach oben. Vorsichtig klopfte sie an und betrat erst das Zimmer, als sie von Johanna ein ‚komm rein’ hörte. Sie stellte sich vor Johannas Bett und schaute ihr eine Weile beim Buchlesen zu.
„Dein Essen wird ja ganz kalt.“, sagte sie schließlich um die Stille im Raum zu beseitigen.
„Egal. In der Mikrowelle wird es in wenigen Minuten wieder warm.“, entgegnete Johanna ohne ihren Blick vom Buch zu wenden.
„Johanna es tut mir Leid.“
„Was tut dir Leid?“, fragte Jo und sah nun doch auf.
„Na das Gespräch.“ Jo seufzte.
„Nein es muss mir Leid tun. Ich hatte nicht das Recht dazu, mich so zu benehmen, denn es wirkte jetzt bestimmt so, als wäre es verboten über eure Familien zu reden und zu erzählen, was ihr in den kommenden Feiertagen so macht und das nur weil, ich in dem Punkt benachteiligt bin.“
„Ach Jo. Es ist schon OK.“, antwortete Ricarda und setzte sich neben Johanna aufs Bett.
„Ich hätte nur eine Frage. Eine einzige. WARUM?. Warum wollte man mich nicht haben? Es wäre doch viel leichter gewesen abzutreiben, dann müsste ich jetzt nicht jeden Tag mit diesen Gedanken aufwachen und mir überlegen WARUM? Stand es mir denn schon vielleicht als Baby auf der Stirn geschrieben ‚Lesbe’ oder sah ich nicht gut genug für sie aus? Gab es Probleme?“ Ricky näherte sich zu Jo und legte ihr das Buch aus der Hand.
„Ich will nie wieder so was hören. Du bist das Beste was mir je passieren konnte und ich bin froh darüber, dass ich dich kenne.“ Sprach Ricky mit einer ernsten Stimme und schaute dabei Jo tief in die Augen.
„Du bist die beste Freundin, die man je haben könnte“, fügte sie schnell hinzu als Rick merkte, dass ihr Satz auch anders verstanden werden könnte.
‚Freundin. So ist das also. Wenn ich für dich nichts weiter als nur eine Freundin sein kann, dann würde ich jede Zeit den Tot bevorzugen.’, dachte sich Jo. Ricarda richtete sich währenddessen auf und schien in ihren Gedanken versunken zu sein.
„Jo. Ich habe mich gerade eben dazu entschlossen, dass du mich nach Frankfurt begleitest. Dann bist du nicht so allein und ich habe Gesellschaft. Dich.“, teilte sie Johanna ihre Überlegung mit.
„Ich weis nicht ob…“ an dieser Stelle unterbrach Ricarda Johanna und meinte bloß, dass es nichts mehr zum Überdenken gäbe und diese Sache nun felsenfest sei. Jo begleitet Ricky. Punkt. Mit diesen Worten verschwand Ricarda in ihr Zimmer. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, rutschte Ricky an der Türwand auf den Boden und hielt sich die Hände vors Gesicht.
‚Ricarda du bist der dümmste Mensch auf dieser Welt. Was hast du bloß getan. Das wird die reinste Katastrophe. Nein es wird noch schlimmer’, überlegte sie sich und wurde von Minute zu Minute verzweifelter. Jo war ebenfalls sehr geschockt von so einer Wendung. Wie sollte es denn bloß gut gehen? Zwei Wochen mit Ricarda zusammen verbringen und dabei sie jeden Tag sehen. Was ist, wenn Michi auch noch mitkommen würde, dann wäre es die reinste Hölle auf Erden. Johanna zweifelte sehr daran, ob sie genug Selbstbeherrschung hätte um Ricky in dieser Zeit zu widerstehen und das noch dazu in einem Haus, in dem nur sie zwei wären.
Die nächsten Tage vergingen schnell. Für Jo was es eindeutig zu schnell. Am letzten Tag packte sie noch die letzten Sachen. Dabei stopfte sie alles quer und irgendwie in den Rücksack. Viele male überlegte sich Johanna, ob sie doch nicht Ricky absagen sollte, doch jedes Mal hielt sie etwas zurück. Vielleicht war es die Angst oder doch der Wunsch Ricarda nah sein zu können ohne, dass jemand anders dabei anwesend war. Am späten Nachmittag war es endlich soweit. Ricarda lief noch mal im Haus herum und überprüfte ob alles ausgeschaltet war und sie nichts vergessen hatte. Sandra und Nadine waren inzwischen auch weggefahren. Eine halbe Stunde später saßen die beiden bereits im Zug. Jo hörte Musik, während Ricarda aus dem Fenster sah und immer noch sich große Sorgen machte darüber, was alles passieren könnte. Dabei fiel ihr ein, dass es vielleicht alles gar nicht so eine schlechte Idee war. Vielleicht würde Jo sich ja trauen. Vielleicht würden sie endlich zusammenkommen. Sie selbst hatte viel zu viel Angst um den ersten Schritt zu machen und Ricky war sich absolut sicher, dass sie nie den Mut dazu hätte aber Jo hätte den bestimmt, schließlich sah es voll danach aus, dass Jo genau wusste was sie tat, als sie mit Laura im Umkleideraum….Jetzt erinnerte sich erst Ricarda daran, dass es ja immer noch die Laura in Jo´s Leben gab. Das brachte Ricarda erneut vollkommen aus der Fassung. Sie musste in dem Augenblick an Michi denken, mit dem sie vor einer Woche Schluss gemacht hatte. Es tat ihr immer noch weh. Wieder tauchte das Bild in Rickys Gedanken auf, wie er sie hilflos und verzweifelt ansah und unbedingt wissen wollte wen Ricarda den liebte. Wie gerne hätte sie ihm dies erzählt, doch die Angst, er könne jemanden etwas erzählen, zum Beispiel Jo, war größer und so schwieg sie. Nun überlegte sich Ricky, ob Jo für sie bereit wäre Laura zu verlassen oder hatte sie vielleicht bereits Schluss gemacht, da in den letzten zwei Wochen lies sie sich kein einziges Mal in der WG blicken, was eigentlich verdammt ungewöhnlich für Lauras Verhalten war.
Vor lauter Gedanken hörte Ricarda nicht einmal die Durchsagen, dass se in wenigen Minuten Frankfurt erreichen würden. Erst als Jo sie antippte und auf ihre Armbanduhr zeigte, kehrte sie wieder in die Realität zurück. Nachdem sie ausgestiegen waren, marschierte Ricky zielgerichtet zum Haus ihrer Eltern. Es dauerte etwa eine halbe Stunde bis sie das Haus endlich erreichten. Es war eine sehr ruhige Gegend. Ein Haus stand neben dem Anderen. Alles war schön sauber, jeder hatte einen kleinen Garten und jedes Haus sah irgendwie luxuriös aus. Jo musste nicht mal nachdenken um zu wissen, dass es eine Gegend war, in der Leute gute Jobs hatte und viel Geld verdienten, teure Autos fuhren und öfter als 2 mal im Jahr sich einen Urlaub leisten konnten. Johanna hatte bis jetzt nie die Gelegenheit solch eine Gegend zu sehen, den in Berlin gab es so was nicht, zumindest nicht in der Nähe von ihrem Viertel und sonst kam Jo nie in solche Gebiete. Endlich blieb Ricky vor einem Haus stehen. Es war hellblau gestrichen. Der Garten war bis aufs kleinste Detail perfekt hergerichtet. Ein kleiner schmaler, mit Pflastersteinen ausgelegter, Weg führte vom Gartentor bis zu der großen massiven Metalltür, vor der Ricky stand und nach dem passenden Schlüssel in ihrem Schlüsselbund mit circa 10 verschiedenen Schlüsseln suchte. Nachdem sie endlich den passenden gefunden hatte, öffnete Ricky die Tür und bat Jo herein. Ein kleiner Flur, war das erst, was Jo zu sehen bekam. Rechts an der Wand befand sich eine Anrichte, die einstmals bestimmt einen anderen Zweck erfüllte, als ein Schuhschrank zu sein.
„Die Lackierung ist ja grauenhaft. Das schöne Holz“, murmelte Jo und strich mit der Hand über den verpfuschten Anstrich.
„Derjenige, der das gemacht hat, muss ja blind sein.“, fügte sie hinzu.
„Es war meine Mum.“, entgegnete Ricky gelassen.
„Oh. Entschuldige.“
„Jo, jetzt lass doch den Schrank, Schrank sein und komm mit. Manchmal denke ich mir echt, dass du in deinem früheren Leben ein Borkenkäfer warst, denn das Holz zieht dich anscheinend magisch an.“, lachte Ricky, nahm Johanna bei der Hand und zog sie hinter sich her.
„Na danke. Borkenkäfer. Tz. Außerdem ist es eine Anrichte.“, nuschelte Jo und folgte Ricarda in die erste Etage. Ricky öffnete eine Tür und Johanna merkte sofort, dass es wohl ihr kleines Reich sein musste, denn die Einrichtung passte absolut nicht zu den anderen Bereichen des Hauses. Hier ähnelte alles dem stil in Rickys WG-Zimmer. Beide legten ihre Rücksäcke ab und Ricarda führte Jo kurz im ganzen Haus rum und zeigte ihr die anderen Zimmer. Anschließend begaben sie sich in die Küche und Ricky schaute in den Kühlschrank.
„Also wie es aussieht, müssen wir heute noch Einkaufen gehen, denn hier ist nichts Essbares mehr da.“ Mit gerümpfter Nase holte sie etwas inzwischen schon mit schimmligem Pelz überzogenes aus dem Kühlschrank raus und hielt es mit zwei Fingerspitzen am Stiel.
„Igitt. Ist das eklig.“, sagte sie und entsorgte das Pelzige etwas im Müll, während Jo sich vor Lachen kaum halten konnte.
„Das ist nicht witzig. Es sah aus wie eine Ratte. Na ja oder so ähnlich und ich habe große Angst vor Ratten.“, verteidigte sich Ricky.
„Oh toll. Ich wollte schon immer mir eine Ratte kaufen. Hmm das werde ich dann bestimmt demnächst mal machen.“ Sofort starrte Ricarda Jo fassungslos an.
„Das meinst du aber nicht ernst, oder?“
„Denkst du ihr wird es gefallen, wenn ich sie bei mir überall am Boden freilaufen lassen werde?“, fuhr Johanna fort.
„Jo. Das ist nicht witzig.“
„Okay, dann eben keine Ratte. Aber eine Maus darf ich mir doch kaufen oder?“ Ricarda warf einen ernsten Blick zu Jo und damit war das Gespräch über Ratten und Mäuse erledigt. Ricky holte einen Stift und einen Zettel aus einer Schublade raus und fing an aufzuschreiben was sie brauchten. Dabei lief sie in der ganzen Küche hin und her, öffnete Schranktüren und Schubladen und schaute sich alles genau an. In der Zeit schlenderte Jo im Haus rum. Die Neugier trieb sie in das Arbeitszimmer von Ricardas Eltern. Der Raum war sehr Groß und in der Mitte stand ein Regal. Es sollte wohl als Raumteiler dienen. Links war der Bereich von Rickys Mutter. Alicia. Von Ricardas Erzählungen wusste Johanna, dass Alicia Ärztin war und der Vater, Stefan, einen Beruf, der irgendetwas mit Finanzen und Beratung zutun hatte, jedoch war er kein Finanzberater. Ricky kannte die richtige Berufsbezeichnung nicht. Bei Alicias Bereich betrachtete Jo einige Fotos, Urkunden und Auszeichnungen, die an der Wand eingerahmt hingen.
„Ricky. Ist deine Mum etwas Frauenärztin?“, rief Jo aus den Arbeitszimmer und bekam von Ricarda ein „Ja“ und „Das habe ich dir aber glaube ich schon mal erzählt.“ Jo zuckte mit den Achseln. Das hätte in der Tat sein können. Sie kehrte wieder in die Küche zurück und lehnte sich an den Türrahmen an. Ricky stand etwa einen Meter vor ihr und schreib immer noch die Einkaufsliste. Johannas Augen wurden, wie von einem Magneten immer wieder in Ricardas Richtung gezogen. An dem Tag hatte sie eine weite Jeans und einen weißen Pulli an aber sogar in diesen nichtkörperbetonten Sachen, sah Ricarda umwerfend aus. Alles an ihr war perfekt, zumindest für Jo.
„So ich bin fertig. Wir können gehen.“
Nun drehte sich Ricky um und erst da realisierte Johanna, dass sie die ganze Zeit ihr auf den Hintern gestarrt hatte. Sofort stieg Jo die Röte ins Gesicht, während Ricarda etwas verwirrt zu ihr blickte. Jo drehte sich um, ging in den Flur und Zog sich an.
Auf dem Weg sprachen sie erneu kaum miteinander, was eigentlich ungewöhnlich für beide war. Sonst fanden sie immer ein Thema, über was sie reden konnten aber heute war es nicht der Fall. Jo verdaute immer noch den peinlichen Moment von vorhin und erst im Supermarkt lenkte sie sich ab.
Als sie wieder im Elternhaus ankamen, meinte Ricky, dass sie nicht zu Hause bleiben wolle, stattdessen schlug sie vor noch mal raus zu gehen. Einen Spaziergang zu machen. Gesagt, getan. Der Ausflug ins Freie dauerte allerdings nicht einmal eine Stunde, denn die Kälte trieb sie wieder zurück ins Haus. Ricky machte für Jo und sich heißen Kakao und beide machten es sich im Wohnzimmer vorm Fernseher gemütlich. Zwei Filme später verkündete Ricky, das sie jetzt ins Bett gehen würde, da ihr schon die Augen zufallen. Jo stimmte dem zu und zusammen schleppten sie ihre müden Körper nach oben. Dabei überlegte sich Johanna, wo sie eigentlich schlafen sollte. Es gab zwar ein Gästezimmer aber es war nicht hergerichtet. In ihrem Zimmer ließ sich Ricarda aufs Bett fallen und schien schon beinahe einzuschlafen als ihr selbst einfiel, dass noch kein Schlafplatz für Jo zur Verfügung steht.
„Shit. Das Gästezimmer. Das habe ich ja ganz vergessen. Oh Gott ich bin so müde.“ Mit letzten Kräften versuchte sie sich aufzurappeln.
„Lass es. Ich kann doch in deinem Bett heute schlafen. Es ist groß genug. Ich bräuchte nur noch eine Decke, dann passt es schon.“ Erwiderte Johanna. In dem Augenblick hatte sie keine Hintergedanken und es war ihr auch egal ob sie diese Nacht ganz nah bei Ricarda verbringen würde, sie merkte bloß, dass Ricky wirklich schon sehr müde war.
Nach ihren Anweisungen holte Jo für sich eine Decke und suchte bereits ihre Schlafsachen aus ihren Rücksack heraus, als ihr Handy klingelte.
„Hallo Jo. Hast du ein paar Minuten Zeit? Ich muss dir unbedingt was ganz wichtiges erzählen!“
„Hey Sanny. Ja die paar Minuten habe ich.“, antwortete Johanna, schnappte sich ihre Boxershorts in der sie immer schlief und verschwand im Bad.
Natürlich blieb es nicht bei den einigen Minuten. Erst erzählte Sanny, dass sie mit Mike schon seit über einem Monat in Kontakt war, dass sie fast jeden Tag telefonierten und unzählige Sms-Nachrichten und Mails sich gegenseitig schickten. Der Höhepunkt der Erzählung war, dass Mike für einige Tage zu ihr kommen würde, über Silvester. Sanny kreischte vor Freude in den Hörer, so dass Jo ihn sich einige Zentimeter vom Ohr weg halten musste um nicht taub zu werden. Nach den Thema Mike folgten noch einige weitere und erst als Jo mit müder Stimme sagte, dass sie kurz vorm Einschlafen sei und Sanny sie ja gerne nach dem Schönheitsschlaf anrufen könnte, legten die beiden auf. Jo ging hoch, da sie im Wohnzimmer telefonierte. Ricky schien schon tief und fest zu schlafen und nur bei Johannas Bettseite brannte das Licht der kleinen Tischlampe. Sie setzte sich an den Rand des Bettes hin und zog ihr Sweatshirt aus um das Nachtshirt anzuziehen. Vorher schaltete Jo aber sicherheitshalber ihr Handy ganz ab, damit ja keiner mehr irgendwelche Gespräche in dieser Nacht mit ihr führen konnte. Ganz unerwartet spürte sie plötzlich eine zarte Berührung. Ricky fuhr ganz vorsichtig über Johannas Narben am Rücken.
„Woher stammen die?“, fragte sie flüsternd. Durch Jo´s Körper zog sich ein Kribbeln, welches von einer Art Stromschlag begleitet wurde. Diese Berührungen. Alles drehte sich in Johannas Kopf. Was machte bloß Ricarda mit ihr?
„Es ist eine lange Geschichte“, erwiderte Jo ohne sich zu Ricky umzudrehen. Sie wollte sie nicht sehen. Jetzt nicht.
„Wir haben doch Zeit. Erzählst du es mir?“ Johanna seufzte. In den Händen hielt sie immer noch ihr T-Shirt, an dem sie die ganze Zeit rumzerrte, anstatt es anzuziehen.
„Diese Narben habe ich, seit ich im Heim anonym abgegeben wurde. Es waren Glassplitter. Vielleicht von einer Autoglasscheibe. Manche wurden mir rausoperiert.“, erzählte Jo.
„So lang war die Geschichte doch gar nicht.“, erwiderte Ricky mit einer leisen Stimme, die Jo´s Puls in die Höhe trieb.
„Ich denke aber, dass du auch wissen willst woher die Narbe an meiner linken Seite kommt oder?“. Nun richtete sich Ricarda auf, und nahm Platz genau hinter Jo und deckte sich mit ihrer Decke zu. Anschließend strich sie zart über Jos Narbe an der Seite.
„Ja“, flüsterte sie zu ihr.
„Hmm. Das ist schon einige Jahre her. Es war Abend und ich war auf dem Weg von Sanny ins Heim. Uli, meine Erzieherin hat mich noch gewarnt, dass ich nicht meine gewöhnliche Abkürzung durch einen Park nehmen soll. Zu der Zeit wurden dort immer die Straßenlaternen zerschlagen. Es war also dunkel. Ich hörte natürlich nicht auf sie und schlug den gewohnten Weg ein. Erst war es mir gar nicht aufgefallen, dass hinter mir jemand herging aber als ich immer näher und näher kommende Schritte hörte wurde ich ebenfalls schnelle, bis eine feste Hand meine Schulter packte und mich festhielt. Es waren zwei Typen. Einer war etwas größer als der andere. Ich weis nicht ob sie nun rechtsradikal oder einfach nur brutal gefühlskalt waren. Jedenfalls der Kleine meinte sofort, er würde mich irgendwoher kennen. Ich wollte weitergehen, doch der Große hielt mich zurück und meine wieso ich es denn so eilig hätte. Inzwischen erinnerte sich der Kurze, wo er mich schon mal getroffen hatte. Es war erst wenige Tage zuvor, als ich wieder etwas mit meiner „Coming-Out“ Gruppe unternahm. Da hatte er mich gesehen.“ Jo machte eine kurze Pause, blickte auf den Boden und fuhr fort.
„Nun brauchten sie eigentlich keinen Grund mehr um mich zu verprügeln, denn den hatten sie ja bereits. Ehrlich, ich weis nicht wie lang das Ganze ging, aber als ich halbbewusstlos auf dem Boden lag, wollte der Kleinere wissen ob ich schon hinüber sei, da ich auf etliche Tritte und Schläge keine Reaktionen mehr zeigte. Der Große holte daraufhin sein Taschenmesser aus und prüfte es auf diese Weise. Mein Leben habe ich zwei Polizisten zu verdanken, die zu der Zeit den Park aufgrund der andauernden Beschädigung öfters Kontrollierten. Ich erinnere mich selber nicht mehr an den Moment als sie kamen und was danach passierte. Erst im Krankenhaus, als ich zu mir kam erzählte mir Sanny was genau danach passier sei. Vielleicht ist es genau der Grund, wieso ich selber unbedingt zur Polizei wollte. Menschen helfen. Leben retten. Viele verstehen das nicht aber, wenn man erst selber in so einer Situation war, kann man dies nachvollziehen.“, sprach Johanna.
„Du bist die Erste, der ich die Geschichte erzähle.“, füge sie hinzu und drehte sich nu um. Ricky saß immer noch hinter Jo. Über ihre Wange liefen Tränen. Jo kam zu ihr näher und wischte sie ihr weg.
„Hey das ist kein Grund um zu weinen. Ich bin doch hier“
„Schon aber es ist so schlimm. Du erlebst in deinem Leben so viele schlimme Sachen. Das hast du nicht verdient Jo. Wirklich nicht. Du bist so ein toller Mensch. Wenn jeder so wie du wäre….“ Jo unterbrach Ricky. „Dann würde die Menschheit mit großer Sicherheit aussterben“, erwiderte sie mit einem Lächeln und drehte sich wieder weg von Ricky um endlich ihr Shirt anzuziehen, welches sie schon in ihren Händen total zerknüllt hatte. Plötzlich spürte Johann auf ihrem Hals Rickys warme Lippen. Ein Kuss nach dem Anderen bedeckte Johannas Hals und Schulter.
„Jo, ich will dich spüren.“, hauchte sie Johanna ins Ohr und löste eine Gänsehaut am ganzen Körper bei ihr aus. Jo konnte es kaum glauben, was sie da hörte. Ricarda wollte tatsächlich mehr als nur Freundschaft? Nein das konnte auf keinen Fall die Realität sein. Jo war sich sicher, dass sie alles nur träumte. Zur Vergewisserung kniff sie sich unauffällig am Arm um sicherzugehen, dass es nur ein Traum war. Nein war es nicht. Ricarda wollte es wirklich. Was wollte sie wirklich? Jo? Oder nur ein Experiment? Wollte sie nur etwas ausprobieren? Was war mit Michi? Wusste er davon? Ist er deswegen nicht mitgefahren? Fragen über Fragen spukten in Jo´s Kopf, während Ricky sie von hinten Umarmte und immer wieder zärtlich am Hals und Schulter küsste.
„Nein Ricarda. Stopp. Ich will das nicht.“, rief Jo und versuchte sich von Ricky loszumachen.



copyright © by AJ_Fox. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


HAMMER
Bitte mach schnell weiter ich platze fast vor neugierde. Dein Schreibstil gefällt mir total du hast immer wieder so kleine Höhepunkte drin und die Spannung in deiner Geschichte is echt der Hammer! Super!
BlueRose87 - 16.05.2008 04:36
Schnell eine vortsezung bitte
IraSai - 30.03.2008 15:43
~Weiter~
Warrior-Of-Light - 29.03.2008 22:52
...
Kampfratte-nici - 29.03.2008 13:08
Weiter!
carbon - 29.03.2008 03:33

mehr Kommentare


vivalavita: 30 Karat Karneval - Freitag 28.2. - 20 Uhr in Kölle - 2 Floors - Karneval - Dance/Charts - Instagram 30 karat deluxe      +++     >>> Laufband-Message ab nur 5,95 € für 3 Tage! <<<