von AJ_Fox
Ich kanns wie immer nicht lassen^^ also hier ist mein Statement zu diesem Teil!
Wer die Geschichte seit Anfang verfolgt, macht dies bereits über ein Jahr. In diesem Sinne ein kleines Dankeschön für so viel Geduld! *smile*
***(Teil 21)***
„Das hättest du lieber nicht erwähnen sollen“, entgegnete Ricarda mit einem Grinsen auf den Lippen und blickte zu Johanna, die immer noch etwas benommen von dem Flug war.
„Stimmt. Ich glaube mir wird wieder schlecht, wenn ich ans Essen denke.“ Stefan warf einen kurzen Blick zu Johanna und verfrachtete das Gepäck in den Kofferraum. Jo konnte sich schon vorstellen was er in diesem Augenblick wohl dachte. ‚Hoffentlich kotzt sie mir bloß nicht ins Auto.’ Bestimmt so was in der Richtung. ‚Na toll“, überlegte sich Jo sofort. ‚Kaum lern ich Rickys Vater kennen und schon vermassle ich es.’ Es schien so als könnte Ricarda Johannas Gedanken mitverfolgen, denn sie drückte leicht Jo’s Hand und lächelte sie ganz lieb an. Bevor die beiden den Flug antraten, bat Ricarda Jo vor ihren Eltern so normal wie möglich aufzutreten, denn sie wussten ja noch nichts von ihren Gefühlen zu Johanna. Sie wollte sich Zeit lassen um ihnen dies möglichst schonend beizubringen und es würde auch gewiss nicht in diese Woche geschehen. Ricky meinte es wäre alles noch so frisch, all die Gefühle, die Situation, einfach die gesamte Situation, das sie erstmal selber Zeit bräuchte um dies Alles zu realisieren. Sie musste sich selbst daran gewöhnen, dass sie nun Johanna an ihrer Seite hatte und das nicht nur als eine Freundin, sonder als eine Person, die sie über alles liebte.
Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde und Johanna hielt es nur mit viel Mühe aus, denn der Weg war so extrem kurvig und ihr war immer noch übel, da machte es die Straße nicht gerade leichter. Stefan fragte zwischendurch, ob es noch ginge. Es schien als hätte er wirklich Mitgefühl für Jo oder er hatte große Angst um seinen Wagen und wollte für den Fall vorbereitet sein. Johanna dacht, dass es gar nicht mehr schlimmer kommen konnte doch es passierte, als sie endlich ankamen. Alicia kam sofort raus und begrüßte alle mit Küsschen und Umarmungen. Sie hatte ebenfalls wie Ricky lockiges Schulterlanges Haar. Johanna merkte, dass Ricarda allgemein ihrer Mutter sehr ähnlich aussah. Nur die Braunen Augen hatte sie eindeutig von ihren Vater. Plötzlich verspürte Jo eine extreme Übelkeit. Sie schaffte es gerade noch Ricarda zu fragen wo sie das Klo finden könnte und rannte sofort los.
„Was ist den mit ihr los? Ist etwas nicht in Ordnung?“, fragte Alicia und schaute ihrer ebenfalls wegrennenden Tochter hinterher. Stefan klärte sie natürlich auf während Johanna ihr Frühstück von dem Morgen wieder zu Gesicht bekam.
„Oh süße. Ich glaube am Besten ist es, du bleibst heute mal im Bett und morgen zeige ich dir die Gegend.“
„Das glaub eich auch. Nur bei deinen Eltern habe ich schon mal keinen guten Eindruck hinterlassen.“
Ricarda schüttelte mit dem Kopf: „Ach quatsch. Die verstehen das schon. Ich mein du kannst doch nichts dafür, dass dir schlecht geht.“
„Na ja zumindest ist es nicht im Auto oder vor deiner Mutter passiert, sonst wär’s wohl echt ein Kennen lernen, was tief im Gedächtnis geblieben währe.“, lachte Jo und wusch sich das Gesicht.
„Irgendwie geht’s mir schon besser aber essen werde ich heute nichts mehr.“ Ricky nickte und umarmte ihre Freundin.
„Ich bin so glücklich mit dir. Du bist so faszinierend und es wird eine tolle Woche. Das spüre ich ganz fest.“, flüsterte sie. In diesem Augenblick klopfte es an der Tür. Das paar löste sich blitzartig und starrte gemeinsam auf die Tür.
„Johanna?“, fragte Rickys Mum und öffnete vorsichtig die nicht abgeschlossene Tür.
„Ich habe hier ein Glas Wasser und etwas gegen Übelkeit. Hoffentlich geht es dir schnell wieder besser.“ Alicia reichte Jo das Glas und eine Tablette.
Einige Stunden später fühlte sich Johanna wirklich um einiges besser, jedoch verzichtete sie auf das Mittag und Abendessen aus Angst ihr könnte wieder schlecht werden. Sie redete dafür mit Ricardas Eltern über eine Stunde, denn Ricky war in der Zeit damit beschäftigt sich fertig zu machen für die Stadt. Sie erzählte ihnen so einiges aus ihren Leben. Alicia dagegen erzählte von sich und sprach dabei auch einige Themen über Ricarda an. Sie meinte sie wäre so glücklich, dass Ricky jemanden hatte, mit dem sie sich so gut verstand. Sie erwähnte auch wie aufgeregt Ricarda immer von Johanna am Telefon erzählte, was Jo die ganze Zeit zum Schmunzeln brachte. Als Ricarda endlich fertig war verließen die beiden das Haus und machten sich auf den Weg ins Zentrum der örtlichen Umgebung. Ihr Flugzeug landete in Padova und Rickys Vater brachte sie nach Chioggia, einer kleinen Gegend an der Küste. Johanna war fasziniert von all dem was sie umgab. Palmen und andere Pflanzen, die sie nur aus Filmen und diversen Bildern kannte, standen massenhaft überall in der Gegend rum. Auch der Baustil war ihr komplett neu. Viele Häuser, vor allem im Zentrum hatten ein altes Bauschema. Johanna hatte sich schon öfters vor Beginn ihrer Ausbildung überlegt, ob sie doch lieber weiter lernen sollte und anschließend eventuell in Richtung Architektur eine Ausbildung anstreben könnte. Dieser bereich lies Johannas Fantasien regelrecht beflügeln und schon befand sie sich in einer anderen Welt. In ihren Träumen. Ja, Johanna war ein hoffnungsloser Träumer und das am Tag und in der Nacht. Aber am aller öftesten träumte sie von ihrer Familie. Nein, sie kannte keinen von der Verwandtschaft. Johann wusste nicht einmal, ob sie eine besaß aber sie stellte sich oft vor, wie wohl alles verlaufen währe, wenn sie eine hätte? Manchmal beobachtete sie fremde Menschen und überlegte sich, ob eine dieser Personen ja möglicherweise ihr Verwandter sein könnte. Doch schnell fand sie diese Überlegung schwachsinnig, denn wieso sollte sie sich Gedanken über die Menschen machen, die sie nicht wollten? Dachten diese etwa auch an sie? Nein, das konnte sich Johanna definitiv nicht vorstellen.
Am Abend konnte man in Chioggia nicht all zu viel machen, meinte Ricarda aber es gab einige gute Plätze, wo man einen Abend schön verbringen konnte. Es war eine kleine Diskothek in der sich die Touristen und andere Persönlichkeiten eindeutig in der Überzahl befanden. Die andern Personen waren Reiche Geschäftsleute, die in dieser Region ihre übergroßen Häuser und Villas hatten. Rickys Eltern gehörten jedoch keineswegs zu solch einer Gesellschaft. Ihr Häuschen war klein im vergleich zu dem Rest. Außerdem war es eine ruhige Gegend und man konnte hier auf jeden Fall einen schönen Urlaub verbringen.
In der Disko suchte sich Johanna ein gemütliches Plätzchen aus und setzte sich schon mal hin, während Ricky den beiden was zu Trinken organisierte. Natürlich hatte Ricarda nicht vor den ganzen Abend nur rum zu sitzen, denn sie machte sich ja nicht umsonst so lange schick. Dabei zog sie sogar die Sachen an, die Jo bei der Privatmodenschau am besten fand. Jedoch lehnte Johanna trotzdem Rickys mehrmalige Aufforderung zum Tanzen ab. Letztendlich gab Ricarda auf, warf ihrer Freundin einen finsteren Blick zu und verschwand in der Menge. Johanna blieb, denn sie war wirklich an dem Tag nicht in der Stimmung sich zu irgendwelcher Musik zu bewegen. Der grausame Flug raubte ihr die letzten Energiereserven. Es dauerte nicht lange, bis Ricky tanzend vor Johannas Augen wieder auftauchte. Neben ihr stand ein junger Mann und tanzte mit ihr wild zu der Musik. Jo blieb locker und sah ihrer Flamme zu, welche sie neckisch anlächelte, als würde sie sagen wollen. ‚Tja das kommt nun davon, wenn du nicht mit mir tanzen willst!’ Der Typ versuchte mit allen möglichen Tanzschritten Ricarda zu beeindrucken. Mal kam er ihr nah und dann entfernte er sich wieder. Seine Hände berührte einige male Rickys Oberarme und er flüsterte ihr etwa ins Ohr, was Ricarda zum lächeln brachte. Johanna schaute sich das ganze sehr gelassen an, sagte auch nichts als Ricky wieder sich zu ihr gesellte und sie immer noch mit einem fiesen lächeln angrinste. Erst auf dem Weg zum Haus sprach sie das Thema an.
„Was sollte das auf der Tanzfläche?“
„Nichts ich habe bloß getanzt.“
„Aja und der Typ war wohl bloß Dekoration zu deinen Bewegungen oder wie?“
„Oh du bist do nicht etwa eifersüchtig?“ Johanna schaute etwas beleidigt und blickte aufs Meer, welches gleich in ihrer Nähe war, da sie sich entschlossen der Küste entlang zurück zu gehen. Es war einfach wunderschön. Diese Wellen, die dieses typische Meeresgeräusch erzeugten. Johanna überlegte sich wieso wohl man meint, dass Muscheln dieses Rauschen ebenfalls hätten. Es hörte sich doch so anders an. Jo ging einige Schritte vom Weg ab und fing an langsam ihre Sneakers auszuziehen. Anschließend folgten die Socken.
„Was hast du denn vor?“, fragte Ricarda, die immer noch am gepflasterten Weg stand und Jo neugierig zuschaute.
„komm her!“, reif Johann und lief schon mal vor. „Ich will kurz zum Wasser“, fügte sie hinzu. Ricky machte es Jo nach und entledigte sich ebenfalls ihrer Sandalen.
„Warte doch. Sag mal bist du mir jetzt böse, wegen der Sache in der Disko? Das war doch nicht so gemeint.“ Johann stand bereits an einer Stelle, wo sie die kommenden Wellen immer wieder leicht berührten. Es kitzelte Johanna irgendwie an den Füßen aber es war ein schönes Gefühl das erste Mal das Meereswasser zu spüren.
„Nein ich bin dir nicht böse. Ich weis ja, dass du mich bloß provoziert hast, weil ich mit dir nicht tanzen wollte.“, antwortete sie und blickte in den schwarzen Himmel. Um sie herum war weit und breit keine Menschenseele. Johanna schaute Ricky genau an. Sie hatte nur ihr Kleid an. Die kleine Tasche mit den Wertgegenständen, die nicht wasserfest waren lag ebenfalls bei den Schuhen. Ricky näherte sich ihr.
„Kein bisschen sauer? Das sah aber nicht so in der Diskothek aus.“
„Stimmt, denn ich lasse mich nur sehr ungern provozieren und ich sehe es nicht gern, wenn irgendwelche Typen meine Freundin anfassen und ihr etwas ins Ohr flüstern.“ Mit diesen Worten zog Jo rasch ihr Hemd aus und warf es ebenfall zu den Schuhen.
„Spinnst du? Willst du jetzt etwa Nacktbaden?“, fragte Ricky etwas erschrocken.
„Nein ich will bloß wenigstens etwas trockenes später anziehen können!“ rief sie und zog sogleich ihre Freundin in die kommende Welle. Ricarda war so erschrocken über diese Aktion, dass sie total vergaß sich zu währen und so zog Johanna sie immer weiter in das kühle Wasser.
„Oh Gott du spinnst ja völlig. Soll ich jetzt total durchnässt nach Hause gehen?“, schimpfte sie und wollte wieder aus dem Wasser gehen, doch Jo hielt sie fest.
„Ist doch egal. Es ist warm und dich bin auch nass. Komm her.“ Ricky blieb stehen und schaute Johanna in die Augen. Beide waren etwa bis zu den schulten im Wasser, je nach dem wie die Wellen kamen und gingen. Johanna strich sich das salzige Wasser aus dem Gesicht denn eine Welle hatte bereits sie komplett unters Wasser gedrückt. Sie lächelte und schwamm einen Kreis um Ricky, die immer noch mit bissigem Blick sie beobachtete.
„Ach komm, wenn du mit Typen tanzen darfst, dann habe ich wohl das Recht dich nass zu machen. So sind wir nun quitt.“ Jo blieb stehen und kam Ricky ganz nah.
„Ach zieh doch nicht so eine Grimasse. Das sieht ja aus, als hätte man dir den Lolly weggenommen.“ Ricky lächelte leicht und wollte gerade etwas sagen als ihr Johanna zuvor kam mit einem zärtlichen Kuss auf die Lippen. Sofort spürte sie den leicht salzigen Geschmack aber es war ihr in dem Moment egal, denn perfekter konnte der Augenblick für den ersten Kuss im Meer nicht sein können. Nacht, Sternenklarer Himmel, Stille, Meer und nur sie beide waren da. Der Rest um sie herum schien sich im tiefen Schlaf zu befinden. Nur die Geräusche der Nacht umgaben die beiden, welche man sogar noch im Wasser hören konnte.
„Mach das nie wieder OK? Es macht mich brennend eifersüchtig.“, flüsterte Johanna, während Ricky sie umarmte, ihr zunickte und bereits in einen erneuten tiefen Kuss im Wasser mit ihrer Liebsten verfiel...
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AJ_Fox. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.