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komm doch zurück

von Zephira


Jetzt bist du fort. Ungewiss wann ich dich wieder sehen werde. Gerade jetzt trägt der Zug dich und meine Träume hunderte Kilometer fort von mir. Ungeachtet der zurückbleibenden Leere in mir.

Ich wandere durch meine Wohnung, um dein Lachen einzuatmen, welches noch leise durch die Luft schwebt. Im Badezimmer liegt mein Make up- Pinsel, ich kann noch deinen Puder erahnen. Er duftet so gut nach dir. Und das Handtuch ist noch feucht. Es trägt noch die Nässe unseres gemeinsamen Duschens. In Gedanken versunken lege ich es in meinen Nacken und gehe in die Küche. Die Kühle tut mir gut.
Ich streichele den Toaster, mit dem du immer die Weißbrotscheiben geröstet hast.
Gemeinsam Frühstücken. Der beste Start in den Tag.
Deine Tasse mit dem kalt gewordenen Tee steht noch auf dem Tisch.
Ich küsse den Rand, denn dort ruhten deine Lippen, leckten über das Porzellan, sogen dann das heiße Getränk genüsslich ein.

Küsse ich dich jetzt?

Auf dem Weg zum Schlafzimmer stolpere ich über meine Hausschlapfen.
Ich kann noch deine Fußabdrücke in ihnen erkennen. Meine sind längst verschwunden, seit du sie getragen hast. Trotz der Heizung ist mein Boden immer kühl.
Deine ewig kalten Füße, die ich immer wieder zu wärmen versucht habe.
Mal mit meinen Händen, mal mit meinen Lippen.
Heiße Küsse habe ich dir auf deine Zehenspitzen gehaucht und ein tiefes Schmunzeln von dir geerntet. Für einen Moment spiele ich mit dem Gedanken, jene Schlapfen, fest an meine Wangen zu drücken. Aber ich lasse sie liegen, um meinen Weg fortzusetzen.

Ich folge dem Schmerz in mir.
Dem Zerren in meinem Herzen.

Weil du jetzt fort bist.

Dieser Schmerz, der mir das Lächeln nimmt.
Und nur das Suchen nach dir zurück lässt, weil ich es immer noch nicht begreife, wieder allein sein zu müssen.
Ohne dich, in dieser, in meiner Wohnung, in der ich dich so gerne hätte.
Hier, bei mir, um mit dir zu leben.

Ich folge dem Schmerz in mir.

Um ihm zu frönen, mich ihm zu ergeben, mich in ihm fallen zu lassen und mich mit jeder Faser meines Seins in diesem Schmerz zu verlieren.
Auch er gehört dazu. Zu mir. Zu dieser Liebe, die ich mit die teilen darf.

Auf dem Bett finde ich noch ein paar einzelne blonde Haare von dir.
Genau dort hast du gelegen, dich in der Wärme verloren und in deinen Träumen Wolkenschlösser gebaut.
Jetzt schlafe ich wieder alleine.
Eigentlich könnte ich es ja genießen.
Kein Ellenbogen mehr, den ich mir beim umdrehen ins Gesicht stoße.
Keine Haare mehr im Gesicht, die mich beim einschlafen wieder wach kitzeln.
Aber ohne dich,
verliere ich mich in den Weiten des Kissenparadieses.
Es ist einsam hier.

Ohne deine Wärme, die mich in Geborgenheit hüllt.

Ich kuschele mich genau in diese Mulde, in der du geschlafen hast.
Schmuse mit dem Kissen, schließe meine Augen und finde dich ganz tief in mir.
Dein Duft hat sich noch nicht ganz verloren.
Ich entledige mich meiner Kleidung.
Du hast mein Bett immer nur mit deiner bezaubernden Nacktheit betört.
Ich will dich jetzt so fühlen.
Immer noch fühlen.
Wieder fühlen.
Nur nichts vergessen.
Jede Erinnerung ganz tief einprägen. In die kleine Kiste in meinem Herzens schließen.

Dich mit jedem Atem- und Gedankenzug konservieren.

Es ist kühl.
Meine Haut fröstelt.
Lässt mich empfindlich werden gegenüber jeder Berührung, die ich mir gerade schenke.
Meine Tränen mischen sich mit meiner Lust.
Verführen mich in die Zeit zurück, in der du mich geliebt hast.
Hier in meinem Bett, hier in meinem Armen.
In unserer Wärme. In unserer Leidenschaft.

Mein Atem seufzt deinen Namen.

Es sind nicht nur meine Hände, die meinen Leib sanft liebkosen.
Nicht nur meine Fingerspitzen, die meine Sehnsucht schüren.
Es sind die Gedanken an dich, die Wärme, die ich dabei fühle und das bittersüße Ziehen im Herzen, das mich erzittern und beben lässt.
Ungeduldig vor Verlangen.

Spürst du mich?

Ich greife nach dem schwarzen Tuch, welches noch auf der Nachttischlampe hängt.
Es erinnert mich an unsere letzte Leidenschaft.
Ganz selbstvergessen verdeckt es das kleine Licht.
Hüllt den Raum in angenehme Dunkelheit.
Es ist ganz warm in meiner Hand.
Ich verbinde meine Augen.
So, dass ich nur noch dich sehen kann.
Hinter der Dunkelheit.
Dein strahlendes Lächeln.
Dein liebevoller Blick. Dein lustvolles Atmen.

Das kann ich jetzt sehen.

Und wie deine Brüste sich erregt heben und senken.
Und wie meine Brüste deinen Takt annehmen.
Und wie meine Fingerspitzen zu deinen werden.
Sie provozieren eine lang anhaltende Gänsehaut.
Verursachen ein Kitzeln auf meiner Haut, ein wohliges Gefühl.
Dass ich mich wie ein Blatt im Wind fühle.
Hin und her getrieben von unserer schaukelnden Leidenschaft.

Meine Finger gleiten über meinen Körper.
Fangen die kleinen Schweißperlen, führen sie zu meiner Zunge.
Oder sind es deine Finger, die von meinem Mund sanft umschlossen sind?
Ich weiß es nicht mehr.
Der salzige Geschmack auf meinen Lippen, es könnte auch deiner sein.
Den ich begierig koste und trinke.
Bis mein Mund uns wieder frei gibt und wir mich weiter streicheln.
Wie eine Feder, die wir auf der Haut tanzen lassen.
Eine schillernde und flauschige Pfauenfeder.
So schillernd bunt wie du.
So weich, wie deine Berührungen, die auf meiner Haut spazieren gehen.
Zusammen malen wir die Konturen meiner Weiblichkeit nach.
Umkreisen sie, wie eine Katze ihre Beute. Lauernd und wartend, wild und voller Jagdgier. Nur schnurrt sie nicht, wie ein Kätzchen.

Aber ich tue es fast.

Ich stelle mir vor, du wärst jetzt bei mir. Du würdest mein schweres Atmen hören.
Nein, nicht nur hören, sondern gekonnt provozieren.
Und mein Atem, der mein Brustansatz küsst, ist deiner, der meine Hitze kühlt.
Meine offenen Lippen, die mit der Luft kokettieren, die du geatmet hast, spüren die Sanftheit deiner Küsse, die mich in das Labyrinth deiner Seele führen, in dem ich mich verlaufe und immer wieder neue Kostbarkeiten von dir entdecke.
Ich gehe langsam, ich will jedes Schlagen deines Herzens in mir aufsaugen und das Vibrieren genießen, das meinen Körper beben lässt.

Ich nehme mir Zeit.
Zeit mich zu entdecken.
Zeit mich zu verwöhnen.
Zeit mich zu lieben.

Wie du mich geliebt hast.

Bis sich der Schmerz verwandelt und ich die Lust aus mir raus schreien möchte.
Bis der glühende Lavastrom langsam versiegt und mich erschöpft zusammen sinken lässt.
Bis mein Blut wieder ruhig durch meine Adern strömt und sich deine Liebe in mir verteilt.
Bis sich jede einzelne Zelle mit dir voll gesogen hat und die Traurigkeit aus mir austreibt.
Bis die Tränen mich in meinen Schlaf wiegen und ich in meinen Träumen zu dir finde.

Komm doch zurück…

by zephira



copyright © by Zephira. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


-authentisch-
Ich habe deine Zeilen sehr genossen, man spürt die Sehnsucht in deinen Worten, die Begierde die du empfindest, das Verlangen und die intensive Liebe, die ihr durchlebt und lebt...

Wirklich sehr schön!
graphein - 08.01.2007 01:36

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