<3 2.0

von Taishi


Entschuldigt schon einmal etwaige Tippfehler, da ich diesen Text einfach mit einem Grinsen auf dem Gesicht niederschreiben und verwahren möchte.

Nach meiner Story "<3" ist schon ein wenig Zeit vergangen. Diese Geschichte schrieb ich nach meinen Erlebnissen im November letzten Jahres, nun haben wir Juni.
Und wie schon im ersten Satz ersichtlich, bin ich am Grinsen, und das nicht gerade wenig und erst recht nicht selten.

Kurz nach dem Torchwood-Abend bei mir, gab es ein Treffen für die Aktiven eines Vereins, in dem ich Mitglied bin, in Kassel. Es war sehr schade, dass ich sie an diesem Wochenende nicht sehen konnte, umso mehr SMS schrieben wir hin und her. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber wegen irgendetwas schuldete sie mir noch was. Wir schrieben und schrieben und schließlich war ich an der Reihe, einen kleinen Vortrag zu halten. Bevor ich mich vor die Runde begab, die mir gebannt lauschen wollte, schreib ich ihr eine SMS, was sie davon halten würde, wenn ich mir einen Kuss einfordern würde. Mit einem pochenden Herzen hielt ich den Vortrag und eilte nach Abschluss dessen sofort zu meinem Handy. Sie schrieb mir, dass ich ihn gerne haben könnte. Ab nächsten Tag fuhren wir von Kassel wieder zurück zur Nordsee, kamen erst im Dunkeln an und dennoch ließ ich es mir nicht nehmen, die halbstündige Autofahrt zu ihr auf mich zu nehmen, und sie noch am selben Abend zu besuchen. Wir lagen zusammen auf ihrem kleinen Bett und schauten uns Filme an, bei denen ich fast eingeschlafen wäre. Leider traute ich mich nicht, den nächsten Schritt zu gehen, der überhaupt erst einmal der erste Schritt gewesen wäre. Ihr, noch schüchterner als ich, wäre er erst recht nicht zuzutrauen gewesen.
Gegen drei Uhr morgens verabschiedeten wir uns. Sie brachte mich zum Auto und nutze die Gelegenheit, noch einmal ihre Hunde auf die Wiese zu lassen. Aufgeregt stand ich vor ihr und wusste, dass ich nicht einfach ins Auto steigen und wegfahren könnte, ohne die Chance genutzt zu haben. Als sie ihren Hunden Küsschen zuwarf meinte ich ohne nachzudenken: "Die kriegen einfach Küsschen und ich nicht?"
Leicht schmollend und dennoch grinsend sah ich sie an und wartete auf die Antwort. "Tja, den musst du dir dann schon holen.", sagte sie.

Ich legte meine Hand in ihren Nacken, zog sie zu mir und küsste sie sanft auf die Lippen.

Eine Woche später war ihre Geburtstag. Ich schenkte ihr einen Gutschein für einen leckeren Wein - wahlweise dazu noch ein selbst gekochtes Essen. Es sollte allerdings bis vorletztes April-Wochenende dauern, diesen endlich einlösen zu können. Bevor wir uns das darauf folgende Wochenende sahen, schrieben, cammten und telefonierten wie wieder viel. Wie auch immer sich die Situation ergab, schrieben wir darüber, dass sie sich auch einen Kuss wünschen würde.
Selbes Spiel wie beim ersten Kuss: Ich traute mich nicht, sie brachte mich zum Verabschieden zum Auto und gerade, als sie sich umdrehte, um wieder zum Hause zurückzugehen griff ich nach ihrem Arm.

"Du bekommst noch deinen Kuss zum Geburtstag.", sagte ich leise und küsste sie erneut auf ihre Lippen.

Alles noch im November.

Seitdem flaute es erst wieder ab. Als wir im Dezember mal wieder zusammen auf dem Sofa meiner Schwester übernachteten - wie fast jeden zweiten Monaten - hatte ich wie immer meinen Arm um sie gelegt. Zuvor sagte sie einmal, dass ich mir etwas darauf einbilden dürfe. Ich sei die einzige Person, bei der sie schlafen könnte, obwohl ihr Arm um sie gelegt liegt.
Obwohl wir genug Zeit zu zweit hatten an diesem Wochenende im Dezember, kam es zu keinem Kuss. Ich traute mich höchstens zu einer SMS, in der ich ihr schilderte, dass ich sie gerne küssen würde, jedoch ihre Reaktion nicht kennen würde und sie mir doch bitte ein Zeichen geben solle, wenn es auf Gegenseitigkeit beruhe. Dumm wie ich war. Als ob der Monat zuvor nicht Zeichen genug gewesen wäre.
Es flaute weiter ab. Durch viel Stress bei ihr zu Hause war sie gegen Jahresende auch eher schlecht gelaunt. An Silvester gab es einen kleinen Schmatzer, den allerdings jeder der Anwesenden von ihr bekommen hatte zur Begrüßung des neuen Jahres.
Wir schrieben noch weiterhin einige SMS, nicht mehr so viel wie zuvor. Immer wieder las ich Sachen von ihr, immer wieder las ich Sachen, die ihr geschrieben wurden, dich mich eifersüchtig werden ließen. Ich versuchte, damit abzuschließen, weil mir klar war, dass mich das nur weiter verletzen würde.
Ich schrieb ihr eine Mail, in der ich ihr noch einmal gestand, dass ich sie mehr als nur mögen würde und mich diese Unsicherheit fertig machen würde. Von ihr kam nach eine Woche zurück, dass sie sich selbst nicht sicher sei und viel Stress habe und mir leider keine klare Antwort geben könnte.
Der Kontakt wurde weniger.
Es gab viele Gespräche mit Freunden, bis ich mir eingestand, dass es nichts bringt, ihr hinterher zu laufen. Widerwillig ließ ich es sein.

Im März haben wir mit 8 weiteren Freundinnen ein Wochenende in Leipzig zur Buchmesse verbracht. Während sich die anderen auf der Messe umsahen, saß ich mit ihr und ein paar Leuten, die wir gerade kennengelernt hatten, zusammen und quatschten. Als ich ihr sagte, ich würde die anderen suchen gehen um auch ein wenig von der Messe zu sehen, küsste ich sie zum Abschied auf die Wange. Ich habe keine Ahnung, wieso ich das getan habe. Aber ich küsste sie und bin gegangen. In unserer Ferienwohnung alberten wir miteinander rum wie immer.
Am nächsten Tag fuhren wir nach der Messe wieder nach Hause. Im Auto schrieb eine meiner Mitfahrerinnen mit ihr und plötzlich kam eine SMS, dass sie Jack sagen solle, dass Ianto ihn liebt. (Jack und Ianto sind Charaktere aus Torchwood, die in der Serie zusammen kommen. Von diesen cosplaye ich Jack, sie ist Ianto.) Diese SMS hat wieder irgendwas in mir ausgelöst. Egal, ob nur in chara oder reale Gefühle (wobei ich zu dem Zeitpunkt sicher war, dass sie nur in chara war), ab dem Zeitpunkt schrieb ich wieder sehr viel mit ihr.
Meine Schwester, die ebenfalls mit war und mit ihr befreundet ist, berichtete mir kurz darauf, wie traurig sie ihr erzählt habe, dass sie nur so wenig Zeit mit mir verbringen konnte, das ständig jemand anderes dabei war.
Und mein Herz machte einen Sprung.
Mehr und mehr schrieben wir zusammen und schließlich schlug sie vor, sie könne mich doch für ein Wochenende nach Vechta zum Nähen besuchen kommen.

Sie kam, ich kochte, wir aßen, wir tranken Wein.
Wir nähten, wir schauten Torchwood, sie schlief an mich gelehnt ein.
Kaum war die Folge aus, schaltete ich den Fernseher aus, wir legten uns hin, ich legte meinen Arm um sie.
Sie sagte mir, jetzt sei sie wach, ich war wach, ich wollte sie küssen.
Ich fragte, ob ich einen Gute-Nacht-Kuss bekäme, sie bejahte, sie drehte sich zu mir.
Ich küsste sie.

Am nächsten Tag, wir gingen einkaufen, wir hatten viel Spaß, wie nähten wieder, wir aßen, wir tranken, wie schauten eine Serie.
Schon vorher hatten wir vereinbart, dass sie eine Massage von mir bekomme würde. Wir lagen nebeneinander im Bett, das Licht aus, sie bestand auf die Massage. Ich stellte eine Playlist zusammen, schaut zurück, sie ist bereits eingeschlafen. Ich klappte den Laptop zu, legte mich zu ihr und sie flüsterte, dass sie wach sei. Natürlich bestand sie weiter auf die Massage, die sie auch bekam. Sie lag unter mir. Als sie sagte, ich könne das Massagegel auch erst einmal einziehen lassen, legte ich mich eng an sie. Da die Playlist ganz in Vergessenheit geraten ist, wurde sie nun nachträglich abgespielt, während wir nebeneinander lagen ... ich streichelte über ihre Hand, die neben meiner lag und sie griff nach meiner und drückte sie fest.
Ich legte meinen Arm um sie streichelte über ihren Bauch, sie über meinen Arm, über den Rücken ...

Seit diesem Wochenende sind wir zusammen <3