von Lassy1986
Was ich sagen will mag einfach klingen, doch wer ist schon in der Lage diekomplizierte Sprache des Herzens in Worte zu fassen, so, dass unsere Ohren sieversteht? Vielleicht bin ich ein Narr es zu versuchen, aber wie sonst könntestdu je verstehen, was ich fühle? Und deshalb schreibe ich dir diese Zeilen.Nicht, um meinen Mut zu beweisen, sondern, damit du für immer und ewigverstehst, was du nicht mir, sondern dir angetan hast…
Seit du gegangen bist, fühle ich mich wie gefangen in einem Haus ohne Türen oderLicht. Zwar gibt es Fenster hier, doch sind diese so hoch, dass ich sie nieerreichen werde. Ich bin mir sicher, könnte ich sie erreichen, dann würdedraußen die Sonne scheinen. Doch hier unten, wo ich liege, kann ich nicht sagen,ob es regnet oder schneit. Einsam und verlassen bin ich gefangen und gefesseltan diesem Ort, wo ich Angst haben muss, dass Dämonen mein Sein auslöschen. Esist niemand hier, der meinen immerwährenden, klagenden Schrei hören könnte. DerSchrei nach Freiheit!
Kannst du mich nicht hören?
Willst du mich nicht hören?
Kannst du mich nicht befreien?
Oder willst du mich nicht befreien?
Soll ich hier sterben?
Durch Schweigen erstickt und durch Qualen ermordet?
Und so liege ich dort, Blut läuft aus meinen Augen und Ohren. Blind und taub binich geworden, weil du es so wolltest. Hättest du nur ein Wort gesagt, so wäreich erblüht wie eine Rose im Frühling. Wärst du über deinen Schatten gesprungen,so wäre ich das Meer in der Wüste geworden. Doch du hast nichts getan. Und somuss ich hier auf ewig liegen. Zwar nicht tot, doch wünscht’ ich, ich wär’s.
Denn der Tod wäre eine Erlösung, im Gegensatz zu diesen Qualen, die ich erleidenmuss. Und ich schreie aus tiefster Seele, doch du kannst mich nicht hören, duwillst mich nicht hören. Du kannst mich nicht befreien, du willst mich nichtbefreien. Du willst, dass ich hier sterbe, durch Schweigen erstickt und durchQualen ermordet.
Und ich liege hier für immer, weil du beschlossen hast, mich niemals hinaus zulassen.
Ich hoffe, du verstehst diesen Text, denn das Haus ist dein Herz und was sograusam sterben muss, deine Liebe zu mir, dem armen Narr, der versucht hat, dieMauern einzureißen, um dann zu erkennen, dass nur du sie verschwinden lassenkannst.
Und jetzt bin wirklich ich es, der schreit:
Kannst du mich nicht hören?
Willst du mich nicht hören?
Kannst du mich nicht befreien?
Oder willst du mich nicht befreien?
Soll ich hier sterben?
Durch Schweigen erstickt und durch Qualen ermordet?
Für eine Frau, die es nicht schaffte, sich ihre Liebe richtig einzugestehen undgegen die Unterdrückung ihrer Eltern anzukämpfen.
copyright © by
Lassy1986. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.