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"Wenn ich auch so wär"

von miezekatzen


Es klingelte an der Tür….

Leider mussten wir uns schon auf den Rückweg machen, da Markus gekommen war.
Schnell zog ich meine Hand weg und wagte nicht, sie anzusehen. Hoffentlich hatte ich es diesmal nicht übertrieben. Diese wahnsinnige Angst vor Ablehnung, sie fraß mich auf. Und trotzdem musste ich immer mit solchen Aktionen unsere "Freundschaft", die für mich viel mehr war, riskieren. Ich hätte mich am liebsten selbst getreten. Aber ich konnte nicht anders, diese Frau raubte mir den Atem.
Glücklicherweise benahm sich Katrin für diese neue Situation relativ normal, verabschiedete sich innig von meinen Eltern und wir konnten bald darauf los.
Nun ging es nicht anders, sie ahnte, dass ich mehr als nur Freundschaft für sie empfand. Sie wirkte etwas verwirrt. Die Arme. Ich hatte einen riesigen und riskanten Schritt gewagt, dennoch musste ich schmunzeln. Noch offensichtlicher konnte ich es ja wirklich nicht mehr anstellen… es sei denn… na ja, wenn ich sie gepackt und einfach geküsst hätte… aber dazu fehlte mir wirklich der Mut…
Was sie wohl von mir dachte? -„Zuerst erzählt sie, diese ganze Frauengeschichte sei nichts für sie, dann gräbt sie mich so an?“ … oder auch „Die hat doch `nen Knall“… hmm… ich wollte gar nicht daran denken.
Sie sah mich während der Fahrt immer wieder an. Ihr Blick war fragend, konfus…und doch wissend. Doch auch diesmal war ein Gespräch nicht sinnvoll, da Markus mit dabei war. Und so verbrachten wir die Zeit im Auto mit wirren Erinnerungen an das Wochenende.

„Hey, was ist heute nur los mit Dir?“ fragte mich meine Freundin Sarah und rüttelte mich unsanft aus meinen Tagträumereien. Es war Montagmorgen und wir saßen im Unterricht. Ich konnte beim besten Willen nicht meiner Franzlehrerin folgen, meine Gedanken drehten sich nur noch um Katrin. „Ach nichts“ murmelte ich vor mich hin und sah sie erst gar nicht an. Ich konnte nicht mit ihr reden. Wie denn auch? Ich hatte mich in eine Frau verliebt und konnte das noch nicht einmal selbst verdauen. Zudem hatte sie auch ganz andere Ansichten. Das ging einfach nicht.
Meine Gedanken schweiften langsam wieder ab und ich dachte an vergangene Nacht.
Katrin und Markus waren nach der langen Fahrt noch mit zu mir gekommen und hatten es sich im Wohnzimmer gemütlich gemacht. Es war relativ spät und wir sahen uns die Liveübertragung der Oskars an. Ich kuschelte mich wieder zu meiner Süßen. Zusammen lagen wir unter einer Wolldecke und sahen in den Fernseher. Doch auch dieses Mal konnte ich mich nicht beherrschen, meine Finger wanderten sanft an der Innenseite ihrer Oberschenkel entlang. Ich konnte nur ahnen was sie dachte, doch an ein Aufhören war nicht zu denken. Noch nie zuvor hatte ich mich jemandem so nahe gefühlt, war so gefesselt. Sie hinderte mich nicht.Sie ließ es einfach geschehen. Diese einzigartige und wunderbare Frau...Ich liebte sie abgöttisch, mein Herz klopfte stärker und stärker.Ihr endlich so nah zu sein...

„Wie spät haben wir denn?“ fragte Markus plötzlich in die Runde und saß verschreckt auf.
Na toll, dachte ich!!! Vielen Dank!
„Fünf Uhr“ antwortete Katrin und sah mich grinsend an. „Ich muss los, soll ich Dich noch mit zu Deinem Auto nehmen?“ fragte er zurück und sah sie an.
„Ja, wäre nett“ antwortete sie zurückhaltend.
Und so verabschiedete ich mich brav von beiden und sah ihnen traurig nach. Mehr als eine lange Umarmung war nicht drin gewesen.

Nun saß ich in der Schule und überlegte pausenlos, wie ich es anstellen konnte, endlich einen passenden Zeitpunkt für ein Gespräch zu finden.

Zwei Tage später hatte ein Arbeitskollege Geburtstag.
Ich weiß nicht mehr genau, mit wem Katrin ausgemacht hatte, dass sie an diesem Abend bei uns schlafen würde. War mir auch total egal, wichtig war nur, dass sie es tat. Mitternacht stießen wir auf unser Geburtstagskind an und ich wollte so schnell wie möglich mit ihr nach Hause. Doch Irrtum, meine Cousine und die anderen hatten etwas anderes geplant. Da wir uns nach Feierabend nicht viel länger im Kino aufhalten konnten, beschlossen sie die Feier in das nebenliegende Café zu verlegen. Was hätte ich denn sagen können? „So, war echt nett, aber ich ziehe es dann doch vor, mit Katrin nach Hause zu gehen!“ Nein, das hätte nicht funktioniert. Und so musste ich mich den anderen fügen, schließlich wollte ich mit ihr zusammen sein. Seit vergangenem Wochenende hatte sich aber etwas geändert…

Sie beobachtete mich. Ich konnte ihre Blicke spüren. Das ging schon den ganzen Abend so. Und ehrlich gesagt genoss ich es. Endlich sah sie mich. Auf diese andere Art und Weise. Unsere Blicke trafen sich zu Beginn selten, oft sah ich verlegen sah weg. Aus dem Augenwinkel erspähte ich, wie sie mich intensiv beobachtete und musterte. Wir saßen oft nebeneinander, redeten kein Wort und beachteten die anderen beim Tanzen und Feiern. Mir schwirrten tausende und abertausende Gedanken im Kopf als sie ab und an aufsprang und mit den anderen tanzte. Sie sah so verdammt sexy aus.
Am frühen Morgen verließen wir dann endlich die Bar und machten uns auf den Heimweg. Katrin hatte einiges getrunken und sah unglaublich traurig aus. Es hatte wohl mit uns zu tun. Wir hatten noch immer keine Gelegenheit, miteinander zu reden. Wie denn auch. Ständig schwirrten die Leute um uns herum. Und nun sah es so aus, als müsste ich diese Unterhaltung wieder verschieben. Ich konnte ihr doch nicht in ihrem Zustand meine Liebe gestehen….nee, das ging nicht. Aber ich hatte schon viel zu lange auf diesen Moment gewartet. Wie oft hatte ich mir diese Situation ausgemalt… der Zeitpunkt war endlich gekommen.

Wir kamen zuhause an und meine verrückte Cousine beschloss zu meinem Entsetzen tatsächlich noch zu kochen… Ich zeichnete mir in Gedanken aus, wie wir in wenigen Stunden in der Schule stehen würden… doch Katrin war mir jetzt wichtiger als alles andere. Apropos… Wo war sie denn bloß?

Sie saß im Wohnzimmer und blickte aus dem Fenster, total in Gedanken versunken. „Hey, was ist los?“ fragte ich. „Geht es Dir gut“? Sie sah mich etwas verdutzt an und nickte: „Alles O.K.“ Sie machte zwar überhaupt nicht den Eindruck, jedoch konnte ich nicht weiter nachhaken. Daniela war mit dem Essen fertig. Wie schnell hatte sie das denn hinbekommen?
Nachdem wir gegessen hatten, verabschiedete sich meine Cousine auch endlich ins Bett. Ich war froh, dass ihr nicht noch mehr von diesen genialen Ideen gekommen waren...

Wir waren alleine! Schnell beschloss mich noch zu duschen. Als ich jedoch wieder im Wohnzimmer stand, war Katrin…kein Scherz… eingeschlafen... Große Klasse! So hatte ich mir das nicht vorgestellt.
Ich hätte sie gerne in meinem Zimmer gehabt, ganz klar. Aber wie konnte ich das anstellen? Zitternd stand ich vor ihr und stupste sie sanft. „Möchtest Du hier schlafen oder bei mir?“
Gott, diese Frage hatte mich einige Überwindung gekostet. Schließlich hätte sie mich auch abwimmeln können. Sie sah mich an und antwortete: „Ich komme mit zu Dir“.
Puh… Erleichterung.
„Ich habe meine Zahnbürste Zuhause vergessen“ sagte sie plötzlich. „Wenn es für Dich kein Problem ist, kannst auch gerne meine benutzen“ stammelte ich nervös vor mich hin. Sie nickte lächelnd und so verkroch ich mich nochmal kurz zum Rauchen. Ich musste mich irgendwie beruhigen. So schnell hatte ich nicht auf eine zweite Chance gehofft. Und nun war es soweit…
Aus meinem Zimmer konnte ich ein warmes Licht erkennen, da die Tür mit einem Spalt geöffnet war. Sie war schon im Bett. Zitternd stand ich vor der Tür und atmete tief durch. Der Zeitpunkt war gekommen. Nur noch ein Schritt und ich würde im Zimmer stehen.
Mir stockte der Atem. Meine Süße lag bereits im Bett und sah mich so unglaublich innig an.

Ich ging zögernd auf sie zu und sah, wie sie die Decke langsam für mich hoch zog. Gerade als ich mich auf mein Kopfkissen lehnen wollte, streckte sie wie selbstverständlich ihren Arm darauf aus.Mir stockte der Atem, denn plötzlich lag ich in ihrem Arm. So schnell und unerwartet, so frech. Überrascht blickte ich ihr ins Gesicht. Diese Coolness...doch sie grinste nur vor sich hin... Zuerst schwiegen wir uns an, doch plötzlich reichte es mir. „Jetzt oder nie“ dachte ich und drehte mich in ihre Richtung.

„Duu“ sagte ich sanft. „Ja?“ antwortete sie mir ruhig. „Ich muss Dir etwas sagen.“ Ob sie wohl in diesem Moment mein Herz hörte? Ich musste ihr endlich meine Gefühle gestehen. Vielleicht würde es erfolglos für mich ausgehen, vielleicht aber auch nicht. Ich hatte monatelang gelitten, es musste einfach etwas gesagt werden.

„ Ich habe mich in Dich verliebt! Und das schon länger!“ sprudelte es aus mir heraus.
Nicht mehr und nicht weniger.

Es war raus. Ich musste schlucken. Meine Traumfrau lag neben mir und ich hatte ihr endlich meine Liebe gestanden. Ich hatte sie vom ersten Augenblick an geliebt. Und nun konnte ich sie nicht ansehen weil ich wahnsinnige Angst vor ihrer Reaktion hatte….

„Ich mich auch in Dich“ antwortete sie mir plötzlich und sah mich so wahnsinnig liebevoll an.

Ich kann diesen Moment nicht wirklich beschreiben. Ich glaube, dass ich zuvor noch nie soviele Empfindungen auf einmal hatte. Dieses Gefühl , augenblicklich zu explodieren, vor lauter Glück und Erleichterung. Die Angstgefühle wandelten sich um in ein warmes und weiches Bauchkribbeln.
Wir sahen uns tief in die Augen.Die Situation hatte etwas aus einem dieser kitschigen Liebesfilme... Ich musste diese, nein, MEINE Frau küssen, endlich ihre Lippen spüren. Unsere Gesichter näherten sich. Sie harrte einen Moment aus. Mit meinem Zeigefinger fuhr ich ihr langsam und sanft über den Mund. Dieser Mund…ich machte den letzten Schritt und endlich, endlich küssten wir uns. Nach Monaten voller Sehnsucht und Zweifel. Ich vergaß plötzlich alles um mich herum. All meine Ängste und Zweifel.Es passte einfach.


Und tatsächlich redeten wir in dieser Nacht nicht mehr. Wir handelten. Wir holten auf. Wir ließen geschehen. Wir genossen es zusammen zu sein. Es gab nur noch uns Beide. Eine wundervolle Nacht. SIE war es.



Und SIE ist es auch heute noch. Ich genieße jede Sekunde mit Dir mein Schatz.
Du bist DIE Frau, MEINE Frau. Ich werde Dich immer lieben mein Engel. Lass mich bitte nie allein.





copyright © by miezekatzen. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Eine Geschichte für die Ewigkeit!
Ich bin die Frau die es einfach nicht kapiert hat.
Heute, 9 Jahre später, davon 6 Jahre verheiratet und seid 11 Monaten eine Tochter, bin ich immer noch verliebt wie am ersten Tag.
Schatz, ich liebe dich und unsere Tochter über alles.
Ich bin so stolz auf dich!
Du bist das beste was mir je passiert ist und unsere Tochter auch.
miezekatzen - 23.04.2016 15:24
Wahnsinn.
Belatschka - 31.07.2008 13:35
Schöööön
MMAD - 27.07.2008 12:24
Supi!!
AJ_Fox - 25.07.2008 22:15
Klasse!
wiccajuno - 25.07.2008 03:39

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