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unschön

von Kirschkernverknoteri

Die Tränen liefen ihr die Wangen herunter. Aus den Boxen dröhnte Korn auf voller Lautstärke und durchsetzte ihren Körper mit Lärm. Sie konnte sich nicht hören und auch sonst hätte sie niemanden gehört. Es war gut so, denn sie wollte niemanden hören, geschweige denn gehört werden. Harte Schluchzer stiegen ihre Kehle hinauf und vermischten sich mit den harten Riffs der Gitarre und dem verzerrten Gesang.
Alles in ihr brannte. Schwarz war sie angezogen. Wie zu ihrer eigenen Beerdigung. Bei diesem Gedanken zog sich ein diabolisches, freudloses Grinsen, wie eine teuflische Maske übers Gesicht. Trunken vor Schmerz ließ sie sich zurückfallen. Mit dem Hinterkopf stieß sie hart auf dem Boden auf. Dennoch fühlte sie nichts. Alles war taub.
Um ihren Kopf herum wurde es feucht und warm. Es ist, als würde man nach einer langen Reise zurück in den Mutterleib dürfen. Die Welt kennengelernt und sich dagegen entschieden. Wieder zurück zu dem friedlichen Ort ohne Sorgen.
Das Blut kühlte ab und verklebte sie mit dem Boden. Als die CD zum dritten mal startete, musste sie sich übergeben. In ihrem erbrochenem war Blut. Der Krebs hatte also schon angefangen ihre inneren Organe zu zerstören.
Es war kalt.
Langsam drehte sie sich auf die Seite. Alles war verschwommen. Sie kroch auf eine Tür zu. Dahinter lag das Bad.