von Nanaschatz96
Kapitel 2
Am nächsten Morgen wurde ich von der herein scheinenden Sonne geweckt. Langsam öffnete ich meine Augen. Ich fühlte mich furchtbar. Als hätte ich ewig nicht geschlafen, oder gestern getrunken wie sonst was, denn ich hatte das Gefühl, als würde mein Kopf jeden Augenblick platzen.
Ich richtete mich auf, nahm mein Handy in die Hand und stellte mit entsetzten fest, dass ich nur noch 30 Minuten Zeit hatte, bis ich an der Schule sein musste. Hektisch sprang ich aus meinem Bett, zog mir das erst Beste an, was ich finden konnte. In dem Fall eine enge Jeans, ein schwarzes Top und ein kurzes, schwarz, weis Kariertes Hemd. Schnell flitzte ich ins Bad, putze mir hastig die Zähne und kämmte gleichzeitig meine Haare. Für mein alltags Make-up war keine Zeit mehr, also nur schnell ein wenig Puder, Wimperntusche, Labello und Parfüm.
Ich schnappte mir meine Schultasche, Jacke und Schuhe, die ich während ich die Treppe runter rannte anzog, was mir zum Gluck gelang, ohne hin zu fallen.
Unten angekommen hatte Helen zum Glück schon eine Frühstücksdose und einen Kaffee to go bereit gestellt. Ich schnappte mir beides, sagte beim rausgehen schnell „Tschüss“ und lief zum Auto.
Ich schaffte es noch rechtzeitig, bevor die Schulklingel läutete in den Klassenraum und setzte mich neben Lizz.
„Guten Morgen, wo ist denn Jenna?“, fragte ich ganz außer Puste und war froh, es noch rechtzeitig geschafft zu haben. Was war nur los? Ich hatte noch nie verschlafen, noch nie!
„Guten Morgen, warum so spät heute? Sie ist krank, hast du die Nachrichten in der Gruppe nicht gelesen?“, fragte mich Lizz.
„Keine Ahnung, ich war wohl noch voll fertig vom Wochenende und kam irgendwie nicht hoch haha. Ups ne hab ich in dem Stress heute früh gar nicht die Zeit gehabt“, antwortete ich.
„Was war denn am Wochenende? Du hast nur geschrieben, dass du auf Anna´s Party gehst und ab da hat niemand mehr was von dir gehört. Wir haben uns Sorgen gemacht, weil wirklich niemand dich erreichen konnte!“, sagte Lizz.
Ich bereute es in diesem Moment so sehr, dass ich das Wochenende indirekt erwähnt hatte. Ich wusste ja selber nicht,was ich davon halten sollte, wie sollte ich dann bitte Lizz davon erzählen und vor allem was sollte ich ihr erzählen. Ich schaute mich fast schon hilflos im Klassenzimmer nach Anna um, musste jedoch feststellen, dass sie nicht da war. Na toll und was jetzt? Und was war mit unserem Projekt? Ich wusste es, es war ein Fehler. Ab jetzt würde alles nur viel zu kompliziert werden.
Ich nahm verschwommen war, dass Lizz mit ihren Armen vor meinem Gesicht wedelte und fand zur Realität zurück.
„Ehmm ja sorry, ich war voll in Gedanken. Ja ich war bei Anna und wir haben mit ein paar anderen aus den Paralelklassen gefeiert. War echt ganz cool“, sagte ich trocken und versuchte ihren Blicken aus dem Weg zu gehen.
„Das wars? Sonst überschüttest du mich mit Infos, erwähnst jedes Detail was passiert ist und jetzt? Na los erzähl, was ist passiert?“ fragte Lizz empört.
„Nix, wir haben gefeiert, getrunken und gestern hab ich noch geholfen aufzuräumen.
Das wars. Mehr gibt es wirklich nicht zu erzählen, wirklich nicht“, versuchte ich sie zu überzeugen, doch sie ließ nicht locker.
„Du bist doch gemein. Irgendetwas stimmt doch da nicht. Du bist auf einer Party,allein. Unter Leuten die du noch nie gesehen hast. Jetzt spuck es aus oder ich frag Anna und sie wird mir dann alles erzählen“, drohte sie und schenkte mir ihr erpresserisches Lächeln.
„Ja, es ist nix passiert, wir haben einfach nur gefeiert und ein bisschen zu viel getrunken, dass ist alles. Und selbst wenn du Anna fragen würdest, sie würde dir ohne meine Erlaubnis auch nichts erzählen. Sie hat es mir versprochen haha.“
„Also ist doch was passiert, sonst müsste sie nichts verheimlichen..“
„Nein ist es nicht, es ist nur weil ich ein bisschen zu viel getrunken habe und..bisschen dummes Zeug erzählt habe, so wie immer. Und das muss ja nicht jeder wissen, ich weiß auch nix“, log ich. Schließlich musste ich mir ja irgendwas einfallen lassen, um sie zur Ruhe zu bringen. Ich hatte keine lust auf die Fragerei.
Auch wenn ich wusste, dass dieses Thema noch lange nicht beendet war, war ich froh in diesem Moment keine weiteren Fragen zum Wochenende mehr beantworten zu müssen.
"Lizz, Lea, hören Sie bitte auf zu quatschen und arbeiten Sie bitte weiter an ihren Projekten!“, wurden wir von Mr. Thiel ermahnt.
Da wir beide heute allerdings ohne Partner waren, halfen wir uns gegenseitig bei unseren Projekten und ich beschloss Lizz schon mal zu befragen, welchen Grund sie sehen würde, so weit zu gehen, sich das Leben zu nehmen. Schließlich wollte ich anhand einer Umfrage Statistiken aufstellen.
Während ich ihr verschiedene Fragen stellte und sie mir diese auch umfangreich beantwortete, schwankten meine Gedanken immer mal wieder und öfter zu Anna.
Wo war sie heute? Wollte sie mir aus dem Weg gehen bzw mir meinen so ersehnten Freiraum lassen? Aber warum kam sie dann nicht zur Schule, ich mein klar, wir arbeiten in einem Team, aber es war ja immer noch Schule? Oder war ihr etwas zugestoßen? Bei dem letzten Gedanken erschauderte ich und hoffte, dass sie einfach nur wie so oft verschlafen, oder beschlossen hatte heute blau zu machen.
Dies blieb allerdings nicht unbemerkt und Lizz sah mich verwirrt an.
„Was ist los?“, fragte sie mich.
„Nichts, nur ein Kälteschauer haha“, log ich und widmete mich wieder meinen Fragen.
„Stop, stop, stop! Genug von den deprimierenden Fragen, ich merk doch das was mit dir nicht stimmt, jetzt sag schon!“, sagte Lizz und schaute mich wütend an.
Mist, jetzt war der Zeitpunkt gekommen, wo ich sie nicht mehr mit irgendwelchen Ausreden hin halten konnte. Wo war Anna nur wenn ich sie mal brauchte?! Ich wünschte sie mir wirklich jetzt genau in diesem Moment her, nicht nur ,weil ich so erstmal aus dieser sichtlich unangenehmen Situation flüchten könnte, sondern auch, weil ich mir wirklich Sorgen machte, was mit Anna war und vor allem wo sie war.
Ich beschloss ihr eine Nachricht zu schreiben, schließlich hatte ich ihr gestern nicht mehr geantwortet und trotz allem hatte sie das Recht auf Klarheit.
In der Pause, als wir fertig mit frühstücken waren, holte ich mein Handy aus der Hosentasche und schrieb Anna eine Whatsapp Nachricht...
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Nanaschatz96. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.