von zecke87
Ich schließe ab
Weißt du noch, wer ich bin?
Nicht? Das ist nicht schlimm.
Ich helfe dir ein bisschen auf die Sprünge.
Nach der Schule haben wir uns immer gesehen,
ich konnte dich nie verstehen.
Wozu die ganzen Schläge Tag für Tag?
das ist auch der Grund, weshalb ich Jungs nicht mehr mag.
Ich weinte immer und fühlte mich klein,
aber es war dir egal, dann haust du eben noch einmal rein.
Es machte mich kaputt, ich konnte nicht mehr schlafen.
Es gab keinen Tag, an dem wir uns nicht trafen.
Du hast mich damals nie in Frieden gelassen,
aber danke,
du hast mir gezeigt, wie es ist, zu hassen.
Weißt du noch, wer ich bin?
Nicht? Das ist nicht schlimm.
Ich helfe dir ein bisschen auf die Sprünge.
Du warst für mich das wichtigste auf Erden.
Ich wollte immer so wie du werden.
Doch dann warst du plötzlich fort.
Ich war da, und du warst dort.
Ich war noch klein,
und konnte schon nicht mehr.
Ich fühlte mich immer allein,
und jeder Tag fiel mir schwer.
Papa fing an zu trinken auf einen Schlag,
Saufen, weinen, saufen, schreien, das war sein Alltag.
„Deine Mutter ist ne Hure!“
Mama, ich schämte mich für dich,
ich war nicht mehr die Sture,
denn du ließt mich im Stich.
Aber danke.
Ich lernte, wie es ist,
wenn man jemanden vermisst.
Weißt du noch, wer ich bin?
Nicht? Das ist nicht schlimm.
Ich helfe dir ein bisschen auf die Sprünge.
„Ich werde dich für immer lieben!“
Wo ist denn jetzt dein Versprechen geblieben?
Du kannst mir alles sagen, nur nichts mehr versprechen,
denn nach einiger Zeit wirst du es sowieso wieder brechen.
Du wolltest mich immer aufbauen,
hast mich jetzt jedoch umso mehr zerbrochen,
ab jetzt werde ich niemandem mehr vertrauen,
und das ist mein ernst, versprochen!
Die Zeit mit dir war schön, das ist klar,
doch jetzt bin ich wieder das kleine Kind,
das immer einsam war.
Aber danke.
Du brachtest mir für eine Zeit lang Licht,
und jetzt weiß ich, wie es ist, wenn ein Herz zerbricht.
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zecke87. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.