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Träne in der Hand

von fussel22


Es zieht sich ein Film von Feuchtigkeit über meine Augen. Und obwohl er nur unscharfe Bilder zeigt, gibt es keine Anzeichen von Traurigkeit für mich. Langsam formt er sich zu einer Träne. Ich schließe die Augen und stoße mit meinem Augenlid die Träne nach unten. Sie fällt- sie fällt direkt in meine Hand. Durch den winzigen Aufprall hat sich ihre Fläche vergrößert, beinahe zu einer Kinoleinwand für Flöhe. Und jetzt kann ich wieder sehen. Der Film, er zeigt mir einen Umriss von einem Schmetterling oder einer Blume oder... . Meine Augen müssen sich erst an die Größe einer Träne gewöhnen.

Sie sehen - Ich sehe Dich!

Und schon stellt mein Puls so eine Rekordgeschwindigkeit auf, dass meine Träne in der Hand scheinbar zu beben beginnt. Du lachst! Wie unglaublich süß doch dein Lachen ist. Wie gern wäre ich jetzt ein Floh mit einer Tüte Popcorn in der Hand und könnte dir auf der Großleinwand zusehen. Du hast so tiefe braune Augen, dass ich darin ertrinken möchte. Meine Träne, ich sehe ihr Spiegelbild in deinen Augen. Bin ich ertrunken? In der Träne, die ich in deinen Augen sehe, die ich durch meine Träne sehe, sehe ich – wieder Dich!
Was ist los? Bin ich in einen Strudel geraten, einen Film, der immer wieder von vorn beginnt? Egal, ich sehe dich und lasse mich von diesem Anblick einfach mitreißen. Aber Halt! Ich wollte dich doch so gern einmal berühren.Also strecke ich meine Hand aus. Ich berühre meine Träne in der Hand, die dein Bild widerspiegelt. Dann bist du weg! – Nur noch kleine kreisende Flohwellen, die von meiner Träne übrig bleiben.

Du bist weg, weil ich zuviel gewollt habe?

Was heißt hier eigentlich du bist weg?! Du warst ja noch nicht einmal da – in der Realität, bei mir.
Ich werde einfach noch einmal weinen. Natürlich nicht aus Kummer oder Traurigkeit. Nein, allein mit dem Gedanken, dich wieder sehen zu können.

Und an manchen Tagen muss ich noch nicht einmal weinen. Das sind wahrscheinlich solche Tage, an denen du besonders viel Zeit hast. Dann bist du bei mir. Egal wo ich gehe, mich begleitet nicht mein Schatten, sondern deiner.



copyright © by fussel22. Die Autorin gab mit der Veröffentlichung auf lesarion kund, dass dieses Werk Ihre eigene Kreation ist.



Kommentare


Toll
Hey das ist echt toll geschrieben.
Wer kennt das Gefühl nicht
cherub20 - 06.02.2005 16:11

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