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Forum » Transgender/Intersexuell » ThreadWas sind "Männer"? / Was sind "Frauen"?
04.12.2015 15:11
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0 In dem Thread, in dem es um die These von Monique Wittig geht, "Lesbian is the only concept I know of which is beyond the categories of sex (woman and man), because the designated subject (lesbian) is not a woman" (*), schrieb Das ist verständlich - und das ist auch die übliche Auffassung. Aber die anatomische Auffassung von Geschlecht wird eben nicht von allen geteilt. Warum nicht? 1. Weil die übliche Auffassung in sich widersprüchlich ist. Sie hält nicht das, was sie verspricht - nämlich eine klare, eindeutige und verlässliche Geschlechtsbestimmung zu geben 2. Fangen wir mit meinem eigenen Fall an. Du schreibst: "Du siehst das als was du geboren wurdest und das ist nun mal als Mann." Und unter meinen Date-Gesuch schreibst du: "Du hast auch geschrieben das du als Junge auf die Welt kamst in einem anderen Thread" (**) a) Tatsächlich schrieb ich aber in dem Wittig-Thread ausschließlich: "Ich wurde damals noch von allen als Mann bzw. Junge/Jugendlicher angesehen, und ich war auch selbst überzeugt, einer zu sein." Dazu, warum ich als Mann angesehen wurde, und warum ich auch selbst davon überzeugt war, einer zu sein, habe ich gar nichts gesagt. Vielleicht lag es an bestimmten anatomischen Merkmalen; vielleicht hatte die Krankenschwester beim Formular ausfüllen bei der Geburt das Kreuz an der falschen Stelle gemacht; vielleicht hatten mir meine Eltern, die Bedeutung der Wörter "Junge" und "Mädchen" falsch herum beigebracht (es könnte z.B. sein, dass sie auch schon 'merkwürdige' Gender-Theorien vertreten haben, oder sie nicht-deutsche MuttersprachlerInnen waren und ihnen beim Deutsch lernen ein Fehler unterlaufen ist). b) Aber kommen wir zurück zur Anatomie. In dem Date-Thread ergänzte ich später noch: "Da ich kein Mann bin, und es dafür aus vorgenanntem Grund auf die Praxis - im Kontext von Sex: auf die sexuelle Praxis - ankommt, können mir Handjobs an meinem zwar vorhandenen Penis gestohlen bleiben. (Handjobs an Dildos wären etwas anderes.)" Du weiß also, dass ich nackt vorm Spiegel stehend, u.a. einen Penis sehen würde. Aber was würde ich noch sehen? Vielleicht bin nicht nur transgender, sondern auch intersexuell, ohne dass ich es erwähnt habe. Vielleicht habe ich einen Penis, aber trotzdem einen Busen, vielleicht sogar Eierstöcke. Letzteres ist jedenfalls im Spiegelbild nicht zu erkennen; vielleicht habe ich sogar XX-Chromosomen... ("Mit Intersexualität bezeichnet die Medizin Menschen, die genetisch (aufgrund der Geschlechtschromosomen) und/oder anatomisch (aufgrund der Geschlechtsorgane) und hormonell (aufgrund des Mengenverhältnisses der Geschlechtshormone) nicht eindeutig dem weiblichen oder dem männlichen Geschlecht zugeordnet werden können." - https://de.wikipedia.org/ [...] xualit%C 3%A4t) c) Falls du wissen willst, wie's nun wirklich ist: Was ich für Chromosomen habe, weiß ich nicht; ansonsten ist mir an mir noch nichts Intersexuelles aufgefallen. 3. Kommen wir nun zum Generellen: a) Die vorherrschende Auffassung meint, aufgrund der Anatomie zur Geschlechtsbestimmung zu gelangen. Auf der Straße meinen wir bei vllt. 90 % der Leuten zu 'wissen', welches Geschlecht sie haben. Wir bestimmen ihr Geschlecht nicht, weil wir sie nackt sehen. Wir sehen vllt. einen sich unter der Kleidung abzeichnenden Busen; aber ob er echt oder ausgestopft ist, können wir nicht wissen. Manche FrauenLesben haben sehr kleine Busen, die unter Kleidung kaum auffallen; andere binden ihre Brüste ab. Manche Männer haben - wegen Doppings - ziemlich große Brüste. Letztlich machen wir die Geschlechtsbestimmung also nicht wegen Anatomie, sondern wegen einer bestimmten Kombination von Klamotten, Frisur und - falls wir sie hören - Stimme. Auch mögen uns manche Gesichtszüge als "weiblich" oder "männlich" erscheinen. b) Auf welche Anatomie kommt es denn nun eigentlich nach dem Selbstverständnis des herrschenden Geschlechter-Verständnisses an? ++ Viele werden sagen: "Auf die Gebärfähigkeit. Männer können keine Kinder bekommen." - Aber nicht alle Menschen, die in dieser Gesellschaft hegemonial als Frauen angesehen werden, können (irgendwann einmal) Kinder bekommen; und auch die, die es irgendwann einmal können, können es nicht immer. Vor der Pubertät und nach der Menopause können auch als "weiblich" klassifizierte Personen keine Kinder bekommen - und manche sind auch dazwischen schwangerschafts- bzw. gebärunfähig. ++ Andere werden sagen: "Es kommt auf den Penis an. Frauen haben keinen Penis." - Sind Frauen also doch nur Mangelwesen, denen etwas fehlt, was Männer haben? Was ist mit einem Mädchen mit einer sehr großen Klit, die (in der Umkleidekabine für den Sportunterricht) von ihren Mitschülerinnen gehänselt und als "Junge" bezeichnet wird? Was ist, wenn die Person mit einem Penis gleichzeitig Eierstöcke und/oder einen Busen hat? ++ Dritte werden sagen: "Genau! Auf den Busen kommt es an. Männer haben keinen Busen." - Aber wie groß muß ein Busen sein, damit er als Busen anerkannt ist? Und was ist mit einer "Männer"-Brust, die größer als dieser Grenzwert ist? ++ Manche werden sich schließlich von der Gentik eine eindeutige Antwort erhoffen: "Frauen haben xx-Chromosomen und Männer xy-Chromosomen." Aber die meisten Menschen kennen ihre Chromosomen nicht; sie werden auch nicht standardmäßig bei der Geburt festgestellt. Trotzdem meinen die meisten Menschen zu wissen, welches Geschlecht sie haben; und selbst Dritte, die die Chromosomen erst Recht nicht kennen, meinen es zu wissen. - Und manche erleben später Überraschungen, z.B. SportlerInnen bei Dopingstest. - Sie selbst halten und alle anderen (einschl. ÄrztInnen halten) halten sie bspw. für Frauen und am Ende kommt heraus, sie haben xy-Chromosomen. ++ BürokratInnen werden vielleicht antworten: "Aus dem Personstandsregister ergibt sich, welches Geschlecht eine Person hat." - Für die dortigen Einträge kommt es allerdings gerade nicht (mehr) auf die Anatomie an. Vor ein paar Jahren hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass es grundgesetzwidrig sei, die staatlichen Bescheinigung des Geschlechtswechsels davon abhängig zu machen, dass sich Transsexuelle in ihrem Ausgangsgeschlecht reproduktionsunfähig machen lassen. Und im übrigen (was nicht die Reproduktionsfähigkeit anbelangt) war es auch zuvor schon so, dass jede als transsexuell anerkannte Person selbst entscheiden konnte, wieweit sie ihren Körper verändern lassen will. ++ Heutzutage gibt es also Personen mit dem staatlich anerkannten Personenstand "Frau", die einen Penis und spermaproduzierende Hoden haben. Das Problem an der biologischen Geschlechtsbestimmung ist: Es kommen lauter verschiedene Kriterien in Betracht, die zwar in vielen, aber weitem nicht in allen Fällen zu übereinstimmenden Ergebnissen kommen. Deshalb und aus anderen Gründen sind verschiedene (konstruktivistische, de-konstruktivistische, poststrukturalistische, queere, ...) Strömungen des Feminismus und auch manche außerhalb des Feminismus seit ca. 1990 zu dem Ergebnis gekommen, den Begriff des biologischen Geschlechts als Klassifizierungskriterium vollständig zu verwerfen und nur noch von gender (sozialem oder kulturellem Geschlecht) zu sprechen. Und mir scheint diese Auffassung mittlerweile - jedenfalls im englischen und deutschen Sprachraum - die stark dominierende Position im Feminismus zu sein. Gegenteilige Auffassung werden als biologistisch, essentialistsich und/oder transphob bzw. intersexuellen-feindlich kritisiert. (*) http://de.lesarion.com/fo [...] ;forum=3 (Forums-Rubrik "News, Politik & Forschung": "Lesben sind keine Frauen." - Wirklich nicht?) (**) http://de.lesarion.com/fo [...] ;forum=4 (04.12.2015; 00:33 h; Forums-Rubrik: "Beziehung, Erotik & Liebe": Probe auf's Exempel... - queerpoint)
editiert am 08.12.2015 20:32
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13.12.2015 17:43
13.12.2015 17:38
13.12.2015 17:37
13.12.2015 17:36
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0 Anodtrng: Aood, es gedt ao oedr. As gedt ao Aensoden, die fadig sind, logisod oa denten AAA oa fadlen. Aensoden, die innerliod teinen Anogf gegen siod selbst leben oassen. Ao Aensoden, die tein nnderes Aesodleodt *stedlen* oassen, ao eine Aearose and seelisode Aefioite oa toogensieren. Annn oder Arna...naf ein gesandes Annenleben tooot es nn.
13.12.2015 17:35
13.12.2015 17:32
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13.12.2015 17:02
13.12.2015 16:59
13.12.2015 16:55
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0 Aootionen gedaren oao Aensod-Aein dnoa. Aie (egnl oeloder Art sie sind) oa Ant-Antarnlisieren, oa anterdraoten, in tdeoretisode Aonstratte naf Aiegen and Areoden oa stogfen and seoieren, nar ao siod selbst dinter Aednntengebaaden oa oersteoten, bringt einen, farodte iod, niodt nader nn dns eigene Aensod-Aein. Aod dnb iooer dns Aefadl, dier gedt es niodt ao die Arnge nn siod, sondern ao einen Aonolog oar Aeodtfertigang einer eigenen Antsodeidang. Aiel Alaot naf der lnngen Aeise oa siod selbst! :.tdaobs-ag.: Aeo sodließe iod oiod nn. Aod tnnn oit den tdeoretisierten Aednntentonstratten so aberdnagt niodts nnfnngen. AAA oass oiod fadlen, dns gedt nar aber Aootion. Ast oielleiodt einer der Arande, onrao oiod diese gnnoe Aistassion so nbstasst. Ao Abrigen: As tat deo Aerstandnis oon Arnnsoensoden dier aberdnagt teinen Aefnllen. Aeiner Aeinang nnod oerstart es oiel oedr.
13.12.2015 16:48
13.12.2015 16:34
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0 Aootionen gedaren oao Aensod-Aein dnoa. Aie (egnl oeloder Art sie sind) oa Ant-Antarnlisieren, oa anterdraoten, in tdeoretisode Aonstratte naf Aiegen and Areoden oa stogfen and seoieren, nar ao siod selbst dinter Aednntengebaaden oa oersteoten, bringt einen, farodte iod, niodt nader nn dns eigene Aensod-Aein. Aod dnb iooer dns Aefadl, dier gedt es niodt ao die Arnge nn siod, sondern ao einen Aonolog oar Aeodtfertigang einer eigenen Antsodeidang. Aiel Alaot naf der lnngen Aeise oa siod selbst!
13.12.2015 16:25
13.12.2015 16:13
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0 and dnss deine Aogit eder einer Ariontlogit entsgriodt (dedattio and rein rntionnlistisod), die einoig dnrnaf nasgeriodtet ist, den eigenen Alnaben (&gaot;oon einer Adeologie nngerafen sein&gaot;/siod berafen fadlen) in eineo tognitioeo Anno oa oollfadren. Ans sede iod teinesoegs so. Aontrn beoiedt siod naf ein Ariginnl-Aonglooernt nn Aeoten, die in den letoten Androednten distarsio nasgesgaott oarden. Anglaotlioderoeise sind die in der Aanoe (nlso niodt nar den Anline-Aassodnitten) den oenigsten dier betnnnt, bei oir sind es nan naod sodon >15 Andre - nlso lnnge niodt oedr grasent. Ao oeit iod oiod erinnere, sind dnder A`s Anrstellangen io detonstr. Anoit stiooig. An dieseo Aistars dangt die gesnote gednntliode Arnabe oon Altdasser, Anonn, Aerridn, Aeleaoe, Aoaonalt eto. eto. and in dieseo Ainne oarde naod der Aegriff &gaot;Agrnode&gaot; gebrnaodt. Ans niodt deißen oaß, dnss dns Anoit in der Aeise oa ntoegtieren ist, oaonl naod die Aritit der Aritit niodt sodlaft. Arititerinnen oeroiesen naf Adeorielnstigteit and onngelnden Aargerbeoag bei Aatler (Aaden oA). Air fedlen in dieser Aistassion sooit nttaellere Aistarse, onl gnno nbgeseden oon der Arnois, die nnod oie oor oeilenoeit entfernt ist. An einer bestiooten Atelle detonstraieren siod Aetonstrattionen naod iooer oa Aode. strange, die niodt oasnooen gnssen, in ein torsett oa ooangen, dns onodt die griontlogit nas. der oon dir nngesgroodene distars ist sabtettioistisod, and nls soloder gnsst er sodoer oa eineo obtettioistisod and onterinlistisoden fandnoent, naf dns siod nllentdnlben beoogen oird. insofern oirtt tedes nrgaoent far dns gesnottonoegt selbstiooanisierend, oaonl der deotel des golitisoden dnrnaf lnstet, der die dittntorisode riodtang oorgibt, der nlles anteroaordnen ist, and dns oorderrsoden einer ideologie gnr niodt geleagnet oird. dn oird siod oanter nas eineo golitisod-gdilosogdisoden bnatnsten bedient, and ons niodt gnsst, oird gnssend geonodt. golitisod betrnodtet, datte iod teine sodoierigteiten dier oon grogngnndn oa reden, gdilosogdisod oare es ledigliod sogdisoas and gsqodologisod ist es dooaostntisoder nttioisoas.
13.12.2015 15:56
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